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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition

Page 18

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Boden-Beschaffenheit Iowa's. 19 Saat eingebracht wird. Dies ist immer nothwendig, wenn man den Acker mit Welschkorn bepflanzen will, bestellt man denselben aber mit Weizen, so wird derselbe in vielen Gegenden eingeeggt, ohne wieder zu pflügen. Ist das Land zur rechten Zeit aufgebrochen, so hat die Sonnenhitze es vollkommen kulturfähig gemacht, und im nächsten Frühjahr ist es in der Regel so mürbe, daß man keine Schwierigkeiten hat den Saamen, auch ohne zu pflügen, einzueggen. Der Hauptstapelartikel in Iowa sowohl, wie im ganzen Nordwesten der Vereinigten Staaten, ist das sogenannte Indian-Korn oder Welschkorn. Wie schon früher bemerkt, erntet man in Iowa von 50 bis 100 Buschel per Acker, letzteres ausnahmsweise. Der Durchschnittsertrag ist von 50 bis 60 Buschel von altem Lande. Nächst Welschkorn wird Weizen, und zwar Sommerweizen, am meisten gebaut. Freilich säet man im südöstlichen Theil des Staates hin und wieder auch Winterweizen, und er gedeiht daselbst auch sehr gut, wenn die Felder im Winter mit Schnee bedeckt, und die Nachtfröste im Frühling nicht zu streng waren, und bringt dann oftmals bis 30 Buschel per Acker, auch von altem Lande. Sommerweizen ist jedoch immer sicherer. Derselbe ergiebt auf neuem Lande von 25 bis 35, auf altem Boden jedoch selten über 20 Buschel. Gerste und Hafer gedeihen besonders gut in Iowa. Erstere liefert nicht selten einen Ertrag von 40 Buschel per Acker, und Hafer oftmals von 60 bis 70. Alle anderen Kernalien sowohl, wie die verschiedenen Arten zahmer Gräser, gedeihen in Iowa vortrefflich. Kartoffeln geben von 100 bis 300 Buschel, und Zwiebeln, die namentlich in einigen Gegenden mit großem Erfolg gebaut werden, nicht selten von 2 bis 500 Buschel per Acker. Zur Zeit der südlichen Rebellion war der Zwiebelbau sehr einträglich, da damals das Buschel nicht selten 1 bis 2 Dolars kostete. In den östlichen und mehr bevölkerten Counties (Grafschaften) Iowa's wird schon viel Land mit zahmen Gräsern, Timothee, Klee, Bluegras, Kettog und andern Sorten angesäet. Im Innern und namentlich im Nordwesten des Staates, wo noch die großen Prairien vorhanden, gibt das wilde Gras hinlängliches Futter für das Vieh. Das Heu von den Prairien gewonnen, wird von vielen Landleuten als gesünder, und dem Vieh mehr zuträglicher gehalten, als Heu von zahmen Gräsern. Da nach einem alten Brauch die nicht eingefriedigte Prairie als Gemeingut betrachtet wird, so kostet es den Farmer (Landmann) sehr wenig sein Heu zu machen, und sein Vieh zu weiden. Man rechnet die Ausgaben für's Schneiden, Trocknen und Zusammenfahren von einer Tonne Prairieheu (2000 Pfund) von 75 Cents bis zu einem Dollar.
 
Germans in Iowa