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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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Ein Geleitwort v und die pharisäischen Welt- und Sittenrichter, die sich besser dünken als andere Leute, in die Zwangslage gebracht und vergewaltigt worden war, und dann wurde die Arbeit wieder frisch aufgenommen, zumal, wie u. a. die wiederholten und immer fehlgeschlagenen Bemühungen zur Schaffung einer örtlichen historischen Gesellschaft gezeigt haben, es zweifelhaft scheinen mußte, ob ein Anderer die Zeit und Lust haben würde, sie zu unternehmen und auszuführen, bevor die nun seit ungefähr fünfzig Jahren auf Holzbreipapier gedruckten Zeitungssammlungen vom Zahn der Zeit zernagt sind und auch diese jetzt noch ergiebige Mine für immer zerstört ist. Aber zur Bearbeitung des so mühsam gesammelten Materials fehlte es bei dem unaufhörlichen Klappern der Zeitungsmühle an der nothwendigen Muße, weshalb, um solche zu finden, der Verfasser aus der Redaktion des "Täglichen Demokrat," der er seit dreißig Jahren angehört hatte, austrat. ---- Der Mensch liebt es, sich in die Vergangenheit zu versetzen, in der er die "Gute alte Zeit" zu schauen meint. Der gute Stadtbürger sollte und wird sich besonders mit der Vergangenheit seines Gemeinwesens bekannt machen, um aus dessen Werdegang die geeigneten Nutzlehren für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen, und er wird sich zugleich des Dankes erinnern, den er seinen Vorgängern schuldet. Sehr treffend sagte bei der Grundsteinlegung zum Davenporter Rathhaus der unvergeßliche John T. Bills: "Bei dieser Gelegenheit sollten wir uns der Pflicht der Dankbarkeit bewußt sein, die wir Jenen schulden, welche unsere schöne Stadt haben aufbauen helfen und die vor uns zu ihrer wohlverdienten Ruhe eingegangen sind. Ich hoffe, daß noch ehe das Andenken an ihre guten Thaten vergessen ist, von gewissenhafter und kundiger Hand eine Geschichte Davenport's geschrieben werden wird, welche nicht nur ihre Namen, sondern auch ihr Wirken zum Wohle der Stadt unserer Nachwelt überliefert." In Wirklichkeit ist ja das Verlangen nach Bekanntschaft mit früheren Geschehnissen, namentlich mit dem Ursprung und Werden der Heimath ziemlich weit verbreitet Die Lokalgeschichte kann außerdem von Werth sein, indem sie manchen Baustein und Balken zum Aufbau der Geschichte des Staates und der Nation herbeiträgt. Jede große Geschichtschreibung beruht auf Vorarbeiten in Gestalt von Einzeldarstellungen, welche auch dem Roman- und Novellen-schreiber die anheimelnde Färbung für seine Werke liefern, wie sie es bei unseren heimathlichen Dichtern Alice French ("Octave Thanet"), Clint Parkhurst und Susan Glaspell bereits gethan haben.
 
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