• Transcribe
  • Translate

Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 30

More information
  • digital collection
  • archival collection guide
  • transcription tips
 
Saving...
16 Die Geschichte von Davenport. Hier waren seit undenklichen Zeiten bevorzugte Lagerplätze der Indainer, zuletzt der Sauks und der mit ihnen verbündeten Musquakies oder Foxes, die von den französischen Trappers auch Renards genannt wurden. Diese konnten sich nach dem Eindringen der Bleichgesichter nur schwer von den ihnen liebgewordenen Jagdgründen trennen, auf und bei denen sich so viele Plätze bafanden, die sie dem Manitou geheiligt hatten, und in deren Boden die Gebiene ihrer Väter in heilig gehaltenen Mounds ruhten. Die Indianer dieser Gegend waren "wild", ohne Civilisation; aber sie waren keine Bestien. Sie glaubten an einen Großen Geist; sie hatten ihre Seher und Propheten und verehrten einen unsichtbaren und über alles wachenden Beschützer. Sie brachten ihren Göttern keine Menschenopfer, sondern feierten ihre heiligen Tage mit lebhaften Tänzen und Gesängen oder mit geschwärzten Gesichtern und schwermüthigen Klageweisen. Sie glaubten an eine Belohnung ihrer Tugenden in den ewigen Jagdgründen, aber an keine Strafe oder ewige Pein in einem unbekannten Jenseits, und selbst am Marterpfahl sangen sie ihren Todtengesang, damit sie als "Brave" eingehen könnten in das Elysium des rothen Mannes. Sie fluchten wohl kaum, denn in ihrer Sprache hatten sie nicht einmal ein Wort für den Begriff des Fluchens. Sie waren im ganzen jedenfalls nicht schlechter als ihre von der Civilisation beleckten Nachkommen, welchen von den Weißen mit den zweifelhaften Segnungen einer oberflächlichen Zwangskultur auch das "Chemokoman-Skuti", des weißen Mannes Feuerwasser, gebracht wurde. Nach einer Tradition soll da, wo jetzt Ost-Davenport steht, ein großes Indianerdorf gewesen sein, welches den Namen "Pewara" führte, der an Peoria, die schöne Stadt am Illinois Flusse, erinnert. Es wird auch, aber anscheinend mit geringer Begründung, behauptet, daß dies der Platz gewesen sei, wo der Pater Marquette mit seinem Begleiter Joliet bei ihrer Explorationstour den Mississippi hinab am 21. Juni 1673 gelandet seien und die Indianer besucht hätten. Wahrscheinlicher jedoch ist es, daß ihr Landungsplatz sich weiter unten, bei der Mündung des Des Moines Flusses befand. Weil es vor dritthalb Jahrhunderten hier noch keine anderen geschichtlich beglaubigten Wahr- oder Merkzeichen, sondern nur die von der Natur gesetzten gegeben hat, und Marquette's Angaben über diese sehr ungenau sind, wird die Frage wohl immer eine offene bleiben. Spätere Weiße, deren Blicke über diese Gegend geschweift haben, sind Arbeiter gewesen, die gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts in Julien Dubuque's Bleiminen arbeiteten.
 
Germans in Iowa