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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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Fort Armstrong auf Rock Island. 41 weiß getünchten Gebäude und Palisaden sollen einen recht imponirenden Eindruck gemacht und einen malerischen Kontrast zu der ursprünglichen Natürlichkeit der bewaldeten Umgebung gebildet haben. Fort Armstrong wurde im nächsten Jahre vollendet und stark armirt. Während des Baues war die Besatzung mehrmals von Indianer-Ueberfällen bedroht, und nur berständige Wachsamkeit schützte sie vor dem Massacre; denn die Indianer waren sehr erbittert darüber, daß sie durch die Weißen um ihre Lieblingsinsel beraubt werden sollten, und es machte ihnen besonders großen Kummer, daß der gute "Große Geist", der auf der Insel gewaltet hatte, durch den ungewohnten Lärm verscheucht wurde. Dieser gute Geist war von ihrer Phantasie mit der Körpergestalt eines Schwaners ausgestattet, und er war auch weiß, aber zehnmal größer als ein solcher. Er hatte immer in einer Höhle am Fuße der Insel gehaust, deren Oeffnung sich dicht über dem Wasserspiegel des Mississippi befand. Vor dem Lärm der Soldaten hatte er sich geflüchtet, und an seiner Stelle war ein böser Geist eingezogen. In Anbetracht dieses letzteren Umstandes ist es wenigstens erfreulich und tröstlich, daß bei dem Bau der zweiten Eisenbahnbrücke die Höhlenöffnung zugemauert und dabei der böse Geist vermuthlich für immer und ewig eingesperrt und unschädlich gemacht wurde; wenigstens hat man auf der Insel, wo die strengste militärische Ordnung herrscht, nichts mehr von ihm gehört oder verspürt, wenn er nicht etwa die neuerliche Spionenfurcht vor den Deutschen verursacht hat. Außer gelegentlichen Anzeichen von Unfreundlichkeit auf Seiten der in ihrem mehrere Meilen entfernten Dorfe lebenden und von dort aus umherstreifenden Indianer hat sich auf der Insel bis zum Jahre 1831 nichts von Bedeutung ereignet. In den beiden "Blackhawk Kriegen" von 1831 und 1832 aber hat das Fort sich für für die weiße Bevölkerung von großem Werth erwiesen. Nach diesem Kriege erfreute das Fort sich wieder einer mehrjährigen beschaulichen Ruhe. Die Indianer hatten ihre Zelte weiter westwärts tragen müssen, von wo sie später noch oft freundschaftliche Besuche machten, um ihre alte Heimath zu sehen und sich kleine Geschenke zu erbetteln. Auch von den Britten wurde dieser Landestheil nicht länger bedroht. Darum wurde beschlossen, diesen Militärposten einzuziehen und die Soldaten an anderen Plätzen der weitergeschobenen Grenze der Civilisation zu verwenden, wo sie nothwendiger waren. Um die Zeit der Geburt der Stadt Davenport wurde Fort Armstrong geräumt. Schon im Jahre 1835 wurde mit der Versteigerung solcher Sachen, die ent-
 
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