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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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60 Die Geschichte von Davenport. Der "Sheldon Thompson" traf am 10. Juli bei Chicago ein, als erster Dampfer, der dort gesehen wurde. General Winfield Scott erwartete den Rest seiner Mannschaft in Fort Dearborn, (Chicago), wo ein kurzer Halt gemacht wurde. Er traf möglichst gute Anordnungen, daß keiner von den kranken oder der Ansteckung ausgesetzt gewesenen Leuten nach dem Mississippi, besondern nach Fort Armstrong gelangen möge. Das ließ sich jedoch nicht verhüten, und die Seuche wurde nach der hiesigen Garnison gebracht. Ein paar Tage nach seinen Soldaten kam auch der General hier an. Er erließ einen strengen Befehl, in welchem er den Soldaten den Spirituosengenuß und sonstige Ausschweifung bei Strafe verbot. Aber es hielt schwer, die Krankheit in Grenzen zu halten. Der Krieg gegen die Sauks und Foxes war schon vor General Scott's Eintreffen beendigt, und Blackhawk war in Gefangenschaft. Wegen der im Fort bestehenden Choleragefahr bezogen Scott und sein Stab ein Zeltlager auf der Iowa Seite des Stromes, ungefähr drei Meilen oberhalb oder östlich von dem späteren "Original Town" Davenport, wo es reine Luft und gutes Quellwasser gab. Von hier aus schrieb er einen Bericht an das Kriegsdepartment, in welchem er über die Gesundheitsverhältnisse Folgendes sagte: "Ich bin mir der großen Verantwortlichkeit vollkommen bewußt, welche auf mir lastet, wegen der Verbreitung der Cholera unter den meinem Befehl unterstehenden Soldaten und durch diese unter der Bevölkerung dieses Thales. Ich habe niemals geglaubt, daß ich meinem Lande zum Fluch geboren sei. Im Gegentheil ist es jederzeit mein innigster Herzenswunsch und mein höchstes Streben gewesen, ihm ruhmvoll dienen zu können. Aber alle meine Vorsicht und Mühen haben bei den jüngsten Ereignissen kläglich versagt. Ohne in eine Schlacht zu kommen, habe ich Leiden und Tod über jene gebracht, welche den Landesfeind hatten besiegen helfen. Der neuen Gefahr habe ich mich selber offen und furchtlos ausgesetzt, ohne daß es im Geringsten genützt hätte. Mein Herz ist darob tief betrübt. Wenn ich jedoch nicht beweisen kann, daß ich die äußerste Vorsicht und sogar mehr als gewöhnlichen Scharfsinn angewendet habe, um das beklagenswerthe Uebel zu verhüten, dann verdiene ich, der allgemeinen Verachtung preisgegeben zu werden." General Scott blieb in seinem Camp, bis der erste Frost eintrat, um die Mitte des September. Dann verlegte er es eine Strecke weiter stromabwärts, während Keokuk und die anderen Rathsmänner der Indianer sich noch weiter südlich hiervon und näher am Flusse lagerten. Nahe bei den Indianern schlugen auch die Soldaten von Fort
 
Germans in Iowa