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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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64 Die Geschichte von Davenport. Entscheidung mit der Begründung, daß Dr. Emerson seinen Wohnsitz nur temporär und auf Befehl seiner Vorgesetzten verändert hätte; daß dadurch seine Eigenthumsrechte, deren er sich an seinem permanenten Wohnorte erfreute, nicht beeinträchtigt wären, und daß das Dienstbarkeits-Verhältniß nur unterbrochen, aber durch die Rückkehr nach Missouri wieder hergestellt worden sei, da der Eigenthümer auf sein Besitzrecht nicht ausdrücklich verzichtet habe. Inzwischen waren Dred Scott und seine Angehörigen in den Besitz von John F. A. Sanford in New York, dem Testamentsvollstrecker und wahrscheinlich einem Bruder der Frau Emerson, übergegangen, nachdem die Frau Emerson sich mit einem prominenten Politiker Namens Chaffee in Massachusetts verheirathet hatte und nach diesem Staate gezogen war. Es geschah wahrscheinlich im Einverständniß der Parteien, daß Scott von Sandford aus Missouri nach einem anderen, freien Landestheile gebracht wurde, um diesen Fall, welcher sehr wichtige Prinzipien involvirte, einem Bundesgericht zu unterbreiten, dem Kreisgericht der Ver. Staaten für den Staat Missouri, und der Klagegrund war diesmal die körperliche Unbill durch gewaltsame "Entführung" eines Menschen. Es wurden nun eine Anzahl sehr wichtiger Fragen erörtert, darunter diejenige der Ungleichheit der Gesetze in den verschiedenen Staaten hinsichtlich der Sklaverei, und des Rechtes des Congresses zum Verbot der Sklaverei in gewissen Theilen des Landes, sowie ob Scott als ein Neger von afrikanischer Abstammung und ein Nachomme von Negersklaven ein "Bürger" der Ver. Staaten im Sinne der Verfassung sei. Das Gericht entschied gegen Dred Scott, worauf Berufung an das Bundesobergericht, das höchste Landestribunal, eingelegt wurde. Die Mitglieder des obersten Gerichtes waren John McLean von Ohio, Ben. R. Curtis von Massachusetts, James M. Wayne von Georgia, Roger B. Taney von Maryland, John Catron von Tennessee, Peter B. Daniel von Virginia, Samuel Nelson von New York, Robert G. Grier von Pennsylvania und John A. Campbell von Alabama. Der Fall wurde im Winter 1855 bis 1856 verhandelt und wiederum gegen Scott entschieden. Das gerichtliche Erkenntniß war von dem New Yorker Nelson verfaßt. Nur McLean und Curtis waren gegentheiliger Meinung. Aus parteipolitischen Rücksichten (Präsidentenwahl) wurde erst viel später die volle Begründung der Entscheidung bekannt gegeben. Ihre Hauptpunkte waren die folgenden: Eine farbige Person ist kein Bürger der Ver. Staaten. Dies war schon ein paar Jahre vorher während der Administration des Präsidenten Pierce erklärt worden, als eine Truppe
 
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