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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 98

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84 Die Geschichte von Davenport. Treiben zu seinen Füßen sah und der Lärm der Hämmer und das klangvolle Surren der Schneidemühlen und Fabriken zu ihm heraufdrangen und ihm freundlich zuraunten, daß auch er einer von Jenen sei, die der stetig westwärts schreitenden Civilisation und Kultur eine wichtige Etappe errichtet haben. Er liebte seine Schöpfung, und mit freigiebiger Hand hat er sie auf einen Stand er Entwickelung bringen helfen, welche ihre glänzende Zukunft zu einer Gewißheit machte. Ein Jahr vor seinem Tode, im Sommer 1860, brachte er einen lange gehegten Wunsch zur ausführung, die Stätten seiner Kindheit wiederzusehen. Sie hatten sich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Außer dem See, auf welchem Dampfer oder Boote aller Art flitzten, und einzelnen Hügeln fand er keines der alten Wahrzeichen der einstigen Handelsposten mit ihren roh gezimmerten Hütten, die den primitiven Vereinigungs- und Verkehrspunkt der wenigen Weißen und der mit ihnen Tauschhandel treibenden Indianer bildeten und in denen der müde Fremdling ein willkommenens, wenn auch sehr bescheidenes Obdach finden konnte. Die Vorposten des weißen Mannes in seinem rastlosen Drange nach Westen waren verschwunden. An ihrer Stelle standen große Städte mit palastartigen Wohn- und Geschäftsgebäuden und Fabriken, deren Rauch und Getöse zusammen mit dem Gewühl modisch gekleideter Menschen ihm sagten, daß hier eine ganz neue Welt entstanden sei. Antoine LeClaire wurde am 15. Dezember 1797 da geboren, wo jetzt die Stadt St. Joseph in Berrien County, Michigan, steht. Sein Vater, der den nämlichen Namen hatte, war ein französischer Canadier, und seine Mutter die Enkelin eines Pottawatomie Häuptlings. Der Vater schob nach einigen Jahren seinen Fellhandel nach der Gegend des heutigen Milwaukee vor, und in 1809 etablirte er mit John Kinzey einen Handel bei Fort Dearborn, jetzt Chicago. Ein paar Jahre später finden wir die LeClaires bie Peoria, wo der junge Antoine bei dem Händler Felix Fontain beschäftigt war. In dem Kriege von 1812, als die Indianer die Engländer unterstützten, hielt der ältere LeClaire es mit den Amerikanern. Er wurde darum bei Peoria nach Niederbrennung der Siedlung und des Fort Clark von den Engländern unter Captain Craig gefangen genommen und nebst anderen in Alton eingesperrt, aber noch im selben Jahre in Freiheit gesetzt. Während seiner Gefangenschaft nahm Governor Clark von Missouri sich seines etwa fünfzehnjährigen Sohnes Antoine an und ließ ihn die Schule besuchen, wo er gut Englisch lernte, welches er aber sogar noch in seiner letzten Lebenszeit mit einem französischen Anflug sprach.
 
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