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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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90 Die Geschichte von Davenport. zehn abgelöst wurden, und zu deren beiden Seiten acht Mädchen in Weiß schritten. Hinter dem Sarge folgten die Familienangehörigen in Kutschen, dann die Sodality und der Chor von St. Marguerite, dessen Mitglied der Sänger und Musikfreund LeClaire gewesen war. Hierauf kamen die Schulkinder der drei katholischen Gemeindeschulen mit Bannern und viele Bürger in Wagen und zu Fuß. Die Prozession bewegte sich langsam die Farnam Straße hinab durch die Zweite und Main Straße zur St. Anthony's Kirche, wo Pater Pelamorgues eine kurze Trauerfeier hielt. Von da ging der Zug zur St. Marguerite's Kirche, die schwarz drapirt und durch Kerzen erleuchtet war. Hier hielt Pfarrer Pelamorgues eine tief empfundene Rede, in welcher er das Leben und den Charakter des Verstorbenen ehrend hervorhob. Der Chor sang die Gregorianische Todtenmesse und Pope's Ode von dem "Sterbenden Christen und seiner Seele". Pfarrer Trevis celebrirte ein feierliches Hochamt, worauf Pfarrer Pelamorgues die Absolution ertheilte. Die Beisetzung erfolgte neben dem Haupteingang an der Südostecke der Kirche, wo auch fünfzehn Jahre später Frau Marguerite LeClaire bestattet wurde. Dort war die gemeinsame Grabstätte, auf welcher sich ein granitener Obelisk erhob, bis zum Frühjahr 1893, und als dort die neue imposante "Sacred Heart" Kathedrale gebaut wurde, wurden die Gebeine der beiden Pioniere nach dem St. Marguerite's Friedhof übergeführt. Ambrose C. Fulton, seit 1842 ein Bewohner Davenport's und bekannt als ein sehr unruhiger Kopf, hielt es für ein großes Unrecht, daß die beiden ihrer ursprünglichen Ruhestätte beraubt sein sollten, und setzte bei den Kirchenbehörden, dem päpstlichen Delegaten Satolli und sogar beim Papst Leo alles in Bewegung, daß die Gebeine wieder bei der Kathedrale untergebracht würden; aber seine Bemühungen blieben erfolglos. Frau Marguerite LeClaire wurde am 16. Oktober 1802 in Portage des Sioux, Missouri, geboren. Ihr Vater war der Händler Antoine Le Page, ein französischer Canadier, und ihre Mutter die Tochter des Sauk Häuptlings Acoqua. Sie erhielt in einem Nonnenstift eine sehr gute Erziehung und verheirathete sich am 6. November 1820 mit Atoine LeClaire, welcher zu der Zeit im Süden bei der Verwaltung der Indianer-Angelegenheiten in Dienst stand, und mit dem sie in 1827 nach Fort Armstrong kam. Sie war eine feingebildete Frau und sehr wohlthätig. Am 18. Oktober 1876 ist sie gestorben, und sie wurde nach einem Todtenamt, bei welchem Pfarrer Niermann das Requiem celebrirte und Pfarrer Corgrove die Rede hielt, in der Gruft neben ihrem
 
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