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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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116 Die Geschichte von Davenport. bringen, fand aber die Gegend so verlockend, daß er beschloß, sich hier dauernd niederzulassen. Er wohnte bei George Davenport auf der Insel, bis seine Eltern aus dem Osten kamen, mit denen er sich dann auf dieser Seite ansiedelte. Er ist eine Reihe von Jahren Rechtsbeistand für LeClaire und für Davenport gewesen und er wußte, daß und warum die Stadt nach dem letzten benannt wurde. Die andere Geschichte ist ein bloßes Phantasiestück, welches in folgender Weise entstand: eine Reihe von Jahren, nachdem der Col. Wm. Davenport den Posten auf der Asenalinsel verlassen hatte, kehrte er in Begleitung seiner Gattin hierher zurück, ob in militärischen Angelegenheiten oder blos zum Besuch, ist mir nicht mehr bekannt. Von seinen früheren Bekannten befanden sich hier nur noch Antoine LeClaire und Richter Mitchell; aber er wurde von den "Spitzen der Gesellschaft" herzlich begrüßt und auf's freundlichste bewirthet. Eine Anzahl prominenter Herren veranstalteten ihm zu Ehren ein Festessen und die Tischredner überboten sich in schmeichelhaften Lobreden auf den distinguirten Gast. Nachdem darin bereits das Aeußerste geleistet zu sein schien, suchte Richter Grant die anderen noch zu übertreffen, und er schoß wirklich den Vogel ab, indem er in dem Gast "den Mann feierte, welchem unsere Stadt ihren Namen zu verdanken hat." Richter Mitchell kam von dem Mahle ganz entrüstet heim und konnte sich über solche Uebertreibung der Höflichkeit lange nicht beruhigen. Er meinte, obgleich die ganze Geschichte wohl nur ein Scherz sein sollte, sei die Schmeichelei und Speichelleckerei doch jedenfalls bis zum Lächerlichen getrieben worden. Dies, so sagte Frau Mitchell, ist der Ursprung und die einzige Grundlage der Fabel, daß Davenport nach dem Col. William Davenport genannt worden sei." Die Zeitungen aber, und unter ihnen auch die von Franc Wilkie herausgegebene "Iowa News", hatten in ihrer nächsten Ausgabe in ihrer Besprechung des Besuches und des Gastmahles gesagt: "Unter den Gästen von letzen Samstag befand sich Col. Wm. Davenport, der nämliche, welcher vor 36 oder 40 Jahren Fort Armstrong erbaute, (ebenfalls nicht richtig!) und nach welchem unsere Stadt Davenport benamset wurde." - Der junge Stundent sagte zu Mephisto: "Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen." So geht es auch mit Gedrucktem, welches manchmal nicht umzubringen ist. Wilkie aber hat in seiner späteren Geschichte der Stadt seinen Zeitungsirrthum wenigstens nicht wiederholt, und der in 1891 gestorbene James Grant hat sich später nie über seinen Trinkspruch von 1854 geäußert.
 
Germans in Iowa