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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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124 Die Geschichte von Davenport. seidigglänzenden Fasern zu trennen. Seitdem die großen Fabriken mit ihren ingeniös verbesserten Maschinen Zeuge aller Art zu billigem Preise herstellen, die Nähmaschine in keinem Hausstand fehlt und außerdem die modernen Waarenhäuser mit ihren fertigen Garderoben, sowie auch die guten Vermögensumstände es der Farmersfrau ermöglicht haben, sich ebenso fein zu kleiden, wie die Lady in Boston oder Los Angeles, und man nicht mehr auf Dauerhaftigkeit achtet, ist das Spinnrad von der großen Bildfläche verschwunden und zu einer Museums-Sehenswürdigkeit geworden. Ebenso der Handwebestuhl, welcher einer ganzen Nachbarschaft diente. Der populäre Stoff, der auf ihm gewoben wurde, war "Linsey Woolsey", Halbwolle, mit leinener Kette und wollenem Einschlag, der von Männern und Frauen getragen wurde. Wenn ein junger Mann in "gekauftem" Tuch erschien, hatte man ihn im Verdacht, daß ihm ein freudiges Ereigniß bevorstand, welches wenigstens einmal im Leben eines jeden jungen Mannes stattfinden sollte. Wie die Spinnabende, so waren auch die "Quilting Bees" angenehme Gesellschaftsabende, zu denen die Nachbarn sich zusammenfanden und an denen die Frauen Steppdecken nähten, deren obere Fläche aus Hunderte, oft auch sogar aus Tausenden bunten Flicken, zu harmonischen Figuren gemustert, hergestellt wurden. Das "Quilten" erfuhr in den 1870er Jahren eine Wiederholung. Mit vieler Mühe und Ausdauer wurden Steppdecken angefertigt und auf den "Fairs" ausgestellt. Je mehr Läppchen dazu verwendet waren, desto größer war der Stolz der Verfertigerin und, wenn auch das Muster hübsch war, die Aussicht auf die Prämiirung. Wolfsjagden. Es gab sehr viele Wölfe, welche nicht nur unter dem Geflügel und anderem Hausgethier vielen Schaden anrichteten, sondern auch durch ihr Geheul dem müden Pionier die Nächte unerträglich machten. Viele dieser Marodeure wurden mit Fallen oder mit Pulver und Blei erlegt. Oft wurden auch im Winter, wenn die Arbeitsverhältnisse es erlaubten, regelrechte Jagdpartien veranstaltete, an denen sich die Nachbarn eines weiten Umkreises, alt und jung, betheiligten. Zu einer festgesetzten Zeit kamen Männer und Jungen mit Hunden und Pferden und zu Fuß und bildeten einen großen Kreis von Meilen im Umfang, den sie klappernd und schreiend allmählig immer enger zogen und in ihm nicht nur Wölfe, sondern manchmal auch Hirsche, die es ebenfalls in großer Menge gab, einschlossen. Die Hunde konnten an Stricken nur mit Mühe zurück-
 
Germans in Iowa