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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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128 Die Geschchte von Davenport. Eine aufgeschobene Hochzeit. Wie wegen kindlicher Diebsgelüste einiger Indianer eine gut vorbereitete Hochzeit um einen Tag verschoben werden mußte, erzählt der im Jahre 1887 gestorbene Henry H. Pease von Butler Township. Es war im Frühjahr 1839, und das Brautpaar waren George Daly und Rebecca Arble. Letztere war erst kurz vorher von Pennsylvania gekommen und wohnte bei Verwandten, in der Familie von Leonard Cooper. Daly, der im selben Jahre die erste Mahl- und Sägemühle in jenem Distrikt gebaut hatte, war bei Pease in Kost und Logis. Pease theilte im allgemeinen mit den übrigen Ansiedlern das Vertrauen in die Rechtschaffenheit der Menschen, mit Einschluß der gutmüthigen Indianer, welche noch immer in diesen Gegenden umherschweiften und sich nicht ganz und dauernd von ihren schönen und liebgehaltenen Jagdgründen trennen mochten, welche sie ein halbes Dutzend Jahre früher an die Weißen hatten abtreten müssen. Die Thüren der Hütten blieben meistens umverschlossen. "Die Klinkenschnur hing immer draußen." Am Abend vor der beabsichtigten Hochzeit war bei einem Nachbarn eine kleine Gesellschaft gewesen, - was man in unserer Zeit als eine "Prenuptial Party" bezeichnen würde, und sämtliche Angehörige der Pease Familie nebst Daly wohnten derselben bei. Sie kamen erst spät nach Hause zurück und begaben sich mit gutem Gewissen zur Ruhe, ohne zu ahnen, daß "Lo", der kupferfarbenen Menschenbruder, ihnen in ihrer Abwesenheit einen Besuch abgestattet hatte. Erst am nächsten Morgen kam ihnen die Ueberzeugung, daß Indianer gerade so gut stibizen können wie die Bleichgesichter. Pease's tombakene, aber goldgleißende Taschenuhr, ein Reitzaum, ein weißes Hemd und einige andere Kleinigkeiten wurden vermißt. Aber der arme Daly machte noch niederschmetterndere Entdeckungen. Der Hochzeitsanzug nebst seinem Biberhut waren fort, zusamt dem Gelde, mit welchem der Pastor und Miß Lydia Pinneo, die den Anzug geschneidert hatte, bezahlt werden sollten. Es fehlten Löffel und Tischmesser, die für den neuen Hausstand des jungen Paares bestimmt waren, und noch manches andere. Die nächsten Nachbarn wurden schleunig aufgeboten und machten sich zu Pferde nach verschiedenen Richtungen auf, den Dieben die Beute abzujagen. Einige gingen über die Wapsie, andere nach Allen's Grove oder dem Mississippi zu. Pease ritt bis nach Davenport und von dort einen anderen Pfad zurück, nach Long Grove; aber erst im kleinen Walnut Grove fand er eine Spur der Plünderer. Sie waren zu einem
 
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