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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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Unsere Pioniere. 141 ihnen. Sie kamen auch später noch von ihren Reservationen in Gruppen und Papooses, und brachten Felle mit, die sie gegen "Luxusartikel" an die Weißen vertauschten, und ein Mensch mit gewöhnlicher Schlauheit und keinem zu empfindlichen Gewissen konnte leicht einen vortheilhaften Handel mit diesen Kindern des Waldes und der Prärie machen. Besonders hochgeehrt fühlten sie sich, wenn sie Wasser aus einem Glase trinken durften. Dann tranken und schlürften sie so lange, bis ihnen der Athem ausging, blos um das bewunderte Glas recht lange an den Lippen haben zu können. Sie eigneten sich zwar bald einige Yankee-Pfiffigkeiten an, aber im ganzen behielten sie ihren kindlichen Charakter, den auch jene Banden noch nicht ganz verloren haben, die jetzt noch in Tama County auf ihrem eigenen Boden hausen. Ein kleiner Spiegel, ein blankes Messer, ein paar Glöckchen oder Schellen oder ein blankes Blechgefäß waren ihnen mehr werth und konnten sie mehr erfreuen als baares Geld. Ein alter gutmüthiger Indainer hatte einmal einen neuen Blechkessel im Tausch erhalten. Ein exaltirteres Kind konnte man sich kaum vorstellen als diese Rothhaut. Vor Freude vergaß er beinahe, seine Flinte mitzunehmen. Am nächsten Tage aber kehrte er wieder mit dem Ausdruck tiefster Traurigkeit im Gesicht - das jammervolle Bildniß einer verlorenen Seele. Er hatte in der Freude seines Herzens in dem neuen Kessel, um den ihn alle seine Stammesgenossen beneidet hatten, ein Eichhörnchen oder eine ähnliche Delikatesse zu schmoren versucht und das Gefäß tief in die glühenden Kohlen gestellt. Anstatt des blitzblanken Kessels hielt er nur ein paar Stücke berbranntes und geschwärztes Blech in seinen Händen. Sein Herz wollte ihm fast brechen, denn der Schaden war nicht mehr zu heilen. Belchgeschirr war außerdem nicht so reichlich vorhanden, daß er umsonst einen anderen Kessel hätte bekommen können. Zur Tröstung aber erhielt er eine gute warme Mahlzeit, wobei er such das Fleisch reichlich mit Ahorn-Sirup würzte. Salz wurde von den Indianern zu jener Zeit nur selten angewendet. In der jungen Ansiedlung führten die Indianer noch häufig ihre Tänze auf, meistens in großer Nähe der Taverne, wo sie zur Belohnung leicht einen Schnaps bekommen konnten. Die Musik dazu wurde einem mit einem Hirschfelle bespannten Fäßchen durch rhythmisches Schlagen entlockt. Die Zuschauer hatten ihren Spaß daran, die jungen und alten "Bucks" so herumhopsen zu sehen. Großartiger und eindrucksvoller waren die Kriegstänze, an denen sich auch die ernsteren Indianer be-
 
Germans in Iowa