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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 168

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154 Die Geschichte von Davenport. Erheben sich und singen froh Mit hellem Klang des SChöpfers Lob. ... Er spielet mit dem Elemente, Das, einmal seiner Fesseln ledig, Der schwache Mensch nicht zähmen kann. - Und so vergeht der Prärie Pracht Im Nu. - Ein tosend Feuermeer Verzehrt des Westens schönste Zierde Und wälzt sich unaufhaltsam fort, Bis ihm ein andres Element Den unbegrenzten Weg vertritt. Noch gestern blühend, lieblich duftend, Lag stolz der Ozean von Gras, Und heute steigen schwarze Wolken Von der verheerten Stätte auf. ... 'S ist Winter! Statt des Blumenteppichs, Dehnt sich ein weites Grabkleid aus. Entschwunden sind die Zephyrdüfte; Verstummt der Vögel Lobgesang, Und statt der Biene emsig Summen Herrscht öde Stille rings umher. Die Sonne wirft ihr grelles Licht Auf einen großen weißen Spiegel, Und geht nach kurzer Tagesherrschaft Im Westen kalt und schaurig nieder. Da ist kein Baum, kein Strauch, kein Halm Dem müden Auge zur Erholung, Und selbst den reinen Sternenhimmel Verdunkelt wildes Schneegstöber. Dem Wandrer pocht das Herz wohl lauter, Der auf der öden Prärie weilt. Ihm ist's, als wär' die Welt gestorben, Als lebte niemand außer ihm. Wohin er auch das Auge wendet, Erblickt er ein "Memento Mori", Die Prärie - wie ein starrer Leichnam In weißes Sterbekleid gehüllt. Doch weiß er wohl, Tod ist nicht Tod, Wo es ein Auferstehen gibt. - Und die Welt ist nicht gestorben, Und die Prärie ist nicht todt; Denn der Lenz weckt sie bald wieder Sanft mit seinem Kusse auf.
 
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