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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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160 Die Geschichte von Davenport. lichen und behäbigen machten. Aber der Geschäftstheil der Stadt ist noch mehrere Jahre beinahe ganz auf die Umgegend der Water oder Front Straße zwischen Main und Scott Straße beschränkt geblieben, mit seinem Centrum am Fuße der Ripley Straße. Hier an der Nordwestecke der Water und Ripley Straße entstand gleich nach der Anlage der Stadt die erste Taverne, welche von Antoine LeClaire und George Davenport gebaut wurde und 1836 zuerst den Namen "Davenport Hotel" und später den anspruchsvolleren als "United States Hotel" führte. Ihr erster Inhaber war ein gewisser Edward Powers, dem in kurzen Zeiträumen mehrere andere folgten. Das Haus hat, wie im vorigen Kapitel erzählt, viele Wechsel erlebt und mannigfaltigen Zwecken gedient, bis es im Herbst 1897 abgebrochen wurde. Sehr früh, schon im Juni 1836, kam eine sehr wichtige Persönlichkeit nach Davenport, nämlich der Captain John Litch von Newburyport, New-Hampshire, welcher alles Zubehör zu einer Pionier-Schnapsbude importirte und den Ruhm besitzt, die erste reguläre Schankwirthschaft in Scott County etablirt zu haben. Er war ein früherer Seemann, ein jovialer Kumpan, voller Schnurren und jederzeit zu einem guten Witz oder derben Scherz aufgelegt. Litch hielt sich für einen Sendling der höheren Kultur, der den westlichen Grenzern den Getreidegeist in verschiedenen Formen und Mischungen darzubieten verstand, aber persönlich einem guten und unverfälschten Rum den Vorzug gab. Seine Boutique schlug er bei dem Mittelpunkt des Davenporter Geschäftslebens, an Front Straße nahe der Western Row, auf. Sie kam, wie sich aus seinem hinterlassenen "Logbuch" ersehen ließ, auf $385 zu stehen. Aus dem nämlichen Tage- oder Kassenbuch ergibt sich, daß man für vier Gläser Whiskey zwei "Bits", d. .h. 25 Cents zahlte, daß man aber für den nämlichen Preis im Großkauf anstatt beim Glase, auch ein ganzes Quart haben konnte. Litch handelte übrigens nebenbei mit allem und jedem, mit den feinen Fellen des Bibers, der Fischotter und des Iltis, wie mit Rauchfleisch, Mehl und Rüben. Der Hauptartikel jedoch, den er wirklich mit Lust und Neigung behandelte, steckte in den Fäßchen, die in symmetrischer Reihe längs der Wand lagerten. Er hatte eine eigene graziöse Virtuosität, nach bewährten Rezepten mannigfaltige und diverse "Mixed Drinks" zu präpariren, und seine Cobblers, Julips und Cocktails erwarben sich bald einen großen Ruf, so daß sein Laden der beliebte Sammelplatz der männlichen Bevölkerung wurde. Hier konnte man Hoch und Gering finden, politische Honoratioren und Landspekulanten, aus-
 
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