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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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Das Werden einer Stadt. 165 Namens nur ein kleiner Apparat. Ihr Ingenieur war ein früherer Soldat vom Fort Namens Joe Topin, ein Erzsäufer, gegen dessen Schwäche der Temperenzler Eldridge aber nothgedrungen ein Auge zudrücken mußte. Topin, der nicht immer in der Verfassung war, durch eigene Kraft die Mühle in Gang zu halten, schuf sich eine Vorrichtung, daß er ein altes einäugiges Pferd einspannen konnte, während er selber sich mit seiner Flasche unter den Schatten eines Bretterdachs zurückzog, von wo er mit eindringlichen Reden und besonders durch häufig wiederholten Hinweis auf die Brodbedürftigkeit der Menschheit und auch mit dem Versprechen einer Extraration Futter das Roß zu lebhafterem Tempo zu animiren suchte. Auf diese Weise wurden im Tage manchmal zwei bis drei Bushel Korn gemahlen. Das Mehl war nicht von feinster Sorte, aber es genügte den bescheidenen Anforderungen. Während die Umgegend sich immer mehr besiedelte, hatte Davenport auch in seinem zweiten Jahre (1837) nur ein sehr langsames Wachsthum. Der erste Schmied war Louis LePage, der erste Schuhmacher David Miller und der erste Schneider James D. Kelley. Unter den Ankömmlingen befand sich eine deutsche Familie, die Familie von Friedrich Bomberg aus Thüringen. Diese waren die ersten Deutschen in der Stadt Davenport, da Carl Jakob Freitag sich einige Meilen weiter unterhalb auf einer Farm niedergelassen hatte. Bomberg starb bereits einige Wochen nach der Ankunft hier am Nervenfieber. Seine Wittwe hatte eine schwere Zeit durchzumachen, bis sie ihre Kinder so weit erzogen hatte, daß sie erwerbsmäßig wurden. Das letzte Familienmitglied, Frau Sibylle Brügmann, ist 1908 zu Wilton, Iowa, im 89. Lebensjahre gestorben. Eine ihrer Töchter, Frau Henry Karwath, wohnt noch in Davenport. Am 4. Juli 1837 wurde hier zum erstenmal eine öffentliche Feier des Unanhängigkeitstages veranstaltet, an welcher sich die Farmer und die Bewohner der Nachbarstädtchen in großer Zahl betheiligten. Col. T. C. Eads aus Parkhurst, der Vater des Erbauers der großen St. Louiser Brücke und der Jetties an der Mississippimündung, war Festpräsident; Isaac Hedges fungirte als Festmarschall, und der Advokat Jonathan Parker hielt eine schwungvolle Festrede. Zur Atzung der im Schatten der Bäume auf Mitchell's Bluff lagernden Festgenossen wurde über einem großen Feuer ein junger Stier geröstet. Antoine LeClaire, welcher als Postmeister für das Fort ernannt war und den geringen Briefverkehr für den Umkreis besorgte, hatte das Amt auch noch behalten, nachdem er nach der Davenporter Seite über-
 
Germans in Iowa