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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 182

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168 Die Geschichte von Davenport. Das neu geschaffene County Scott traf mit Eifer seine Vorbereitungen, sich als Gemeinwesen einzurichten, und es begann ein lebhaftes politisches Treiben für die auf den 19. Februar 1838 anberaumte Wahl von Beamten und auch einer Hauptstadt oder eines Verwaltungssitzes. Die Bürger gruppirten sich aber nicht nach den Linien der nationalen Parteien in Demokraten und Whigs, sondern nach rivalisirenden lokalen Interessen und ihren von diesen beeinflußten persönlichen Neigungen. Die Campagne und die Wahl drehten sich um die alles überschattende Frage, ob Davenport oder das ein wenig ältere und auch schon etwas größere Rockingham der Countysitz werden sollte. Auch andere Siedlungen trugen sich mit der Hoffnung, wenn nicht jetzt, so doch vielleicht später die Hauptstadt werden zu können, eine Hoffnung, die nur dann einige Aussicht hatte, wenn Davenport bei dieser Wahl unterlag. Darum unterstützten viele Bewohner der nahen Umgegend die Aspirationen Rockingham's, und Rockingham, sowie die von einer Partei aufgestellten Aemterkandidaten siegten. Die Wahl wurde angefochten. Wie dieser Kampf hin und her wogte, und wie der Sieg infolge von Manövern und Manipulationen bald auf die eine und bald auf die andere Seite geneigt wurde, bis er endlich nach mehr als zwei Jahren zugunsten von Davenport endete, wird in einem anderen Kapitel ausführlicher erzählt. Für alle am Mississippi gelegenen Orte bildete im Frühjahr der Eisgang, welcher die Wiedereröffnung der Schiffahrt und neues Leben bedeutete, ein so wichtiges Ereigniß wie die Sonnenwende für die alten Germanen, und er wurde mit Jubel begrüßt und entsprechend gefeiert. Im Frühjahr 1838 befanden sich noch ein paar verrostete gußeiserne Kanonen bei dem alten Fort, aber man behalf sich wegen der Böllerschüsse auf andere Weise. Ein bei D. C. Eldridge in Arbeit stehender Schmied Namens P. Seward, ein New Yorker, schleppte seinen Amboß nach der Flußfront, schüttete eine Quantität Pulver darauf und bedeckte es mit schweren Eisenstücken. Mit Spannung erwartete man den Augenblick, daß das geborstene Eis sich in Bewegung setze, um den Dankessalut für die bevorstehende Eröffnung des Verkehrs mit der Außenwelt abzufeuern. Das Pulver wurde mit einer glühend gemachten Eisenstange entzündet. Als der Donner verrollt und das Jubelrufen der Zuschauer verhallt war und der Dampf sich zu verziehen begann, sah man den Feuerwerker sich unter Schmerzensgeschrei am Boden winden. Bei der Explosion war ihm eine Flamme ins Gesicht geschlagen und hatte ihn furchtbar
 
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