• Transcribe
  • Translate

Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 193

More information
  • digital collection
  • archival collection guide
  • transcription tips
 
Saving...
Davenport wird Municipium. 179 und ihr Lebensende ist ein sehr tragisches gewesen. Nachdem sie mehrere Jahre in der Irrenabtheilung des hiesigen Mercy Hopsital zugebracht hatte, starb sie dort am 11. Dezember 1890 und wurde auf Kosten des County auf dem Armenfriedhof beerdigt. Nur der Pastor Ghormley von der Christian Kirche, zu der sie viele Jahre gehört hatte, und der alte Familienfreund D. C. Eldridge waren ihre letzten Begleiter und senkten mit dem Fuhrmann und dem Todtengräber den Sarg in die Grube. Dieses "Armenbegräbniß" erregte später nach seinem Bekanntwerden berechtigtes Aufsehen und unter den älteren Ansiedlern großen Unwillen gegen die Angehörigen der Verstorbenen, zumal ihre Geschwister, von denen ein in Des Moines lebender Bruder erst kurz vorher zu einem dortigen Kirchenbau $8000 beigesteuert hatte, als wohlhabend bekannt waren, und ein Sohn auf einer ihr gehörigen Farm bei Princeton wohnte. Später wurde jedoch festgestellt, daß die Frau Bennett nicht als County-Arme, sondern als zahlende Patientin im Hospital gewesen sei, und daß sie nur darum ein so einsames Begräbniß gefunden hatte, weil die Hospitalleitung bei den verschneiten Wegen es unterlassen hatte, ihre Hinterbliebenen von ihrem Ableben zu benachrichtigen. Das geschäftliche, religiöse und Geistesleben machten Fortschritte im Verhältniß zu der zunehmenden und verschiedenartigen Bevölkerung. Advokaten, Feldmesser, Kaufleute und sonstige Gebildete und Bildungsbeflissene kamen in Klubs und Debattirabenden zusammen. Prebyterianer, Congregationalisten, Baptisten und Jünger Christi schlossen sich zu kleinen Gemeinden zusammen; aber vorläufig hatten nur die Katholiken ein besonderes, sehr kleines Kirchengebäude, in welchem Pfarrer Pelamogues in diesem Jahre eine Schule einrichtete. Die erste, im Jahre vorher von einer Nichte des Dr. Hall eröffnete Schule war wieder eingegangen. Eine andere, das "Franklin Institue", wurde in der Nähe des "Davenport Hotel" von dem Presbyterianerpastor Michael Hummer gegründet, der von Stephenson herübergekommen war und ein sehr kurioser Kauz gewesen sein soll, welcher Närrischkeit, religiöses Spekulantenthum und große Unerträglichkeit in sich vereinigte und einige Jahre später, nachdem er aus Iowa City hatte flüchten müssen, in Keokuk wegen zu großer Intimität mit einem spiritistischen Medium und grausamer Mißhandlung seiner Frau aus der Kirchengesellschaft ausgestoßen und außerdem vom Gericht zu Gefängnisstrafe verurtheilt wurde und nach weiteren Irrfahrten in Kansas unrühmlich geendet hat. Noch drei weitere Privatschulen kamen in dieserm Jahre in ein, freilich nicht sehr langes Dasein. Eine wurde von C. G. Blood, eine
 
Germans in Iowa