Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 231
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
Der Iowa und Missouri Grenzkrieg. 217 consin an, um die Grenze festzusetzen. Da aber Missouri keine Kommissäre ernannte, blieb die Angelegenheit weiter hängen. Am 4. Juli 1838 war Iowa ein besonderes Territorium geworden. Governor Lucas schrieb um Verhaltungsmaßregeln an den Staatssekretär John Forsyth in Washington, und dieser wies die Angelegenheit zur Begutachtung an den Generalanwalt des Territoriums, Charles Weston, der später viele Jahre in Davenport gelebt hat. Weston erklärte, es sei die Pflicht der Territorialbehörde, die Rechte der Bürger in dem umstrittenen Gebiet zu schützen, bis der Congreß die Grenzfrage geordnet habe. Inzwischen fuhren die Beamten der Missourier Grenzcounties fort, Steuern einzutreiben, und Governor Boggs beorderte den General Allen mit einem Aufgebot von einigen hundert Mann zur gewaltsamen Unterstützung der Beamten. Governor Lucas antwortete mit einem Mobilmachungsbefehl und stellt den Advokaten Jesse B. Brown, derzeitigen Vorsitzenden des Territorial-Council, an die Spitze des Landheeres, welches sich auch wirklich, einge hundert Mann stark, in Farmington, Van Buren County, sammelte. Um einen thatsächlichen Zusammenstoß zu verhüten, sandte Governor Boggs eine Friedensdelegation nach Burlington, um Mittel zur Lösung der Streitfrage zu besprechen. Diese fand bei Governor Lucas kein sehr williges Entgegenkommen und wendete sich an die in Sitzung befindliche Legislatur, welche in einer Resolution den Governor Boggs ersuchte, die Steuereintreibung einstweilen zu suspendiren, und den Governor Lucas "aufforderte", der Miliz bis auf Weiteres Halt zu gebieten. Diese Resolution brachte die zwischen der Gesetzgebung und dem Governor wegen ihrer Prärogative bestehende Animosität wieder zum Ausbruch, indem der Governor den Gesetzgebern einen Denkzettel dafür ertheilte, daß sie in ihrem Beschluß von einem "zwischen dem Staate Missouri und dem Territorium Iowa" bestehenden Streit gesprochen hatten, während es sich in Wirklichkeit um einen Streit zwischen dem "Staate Missouri und den Ver. Staaten" handle, unter deren Jurisdiktion das Territorium stehe. Dennoch wurde von dem Vorsitzenden des Iowa Council, J. B. Brown, eine Kommission ernannt, um mit einer gleichen Kommission von Missouri den Streit zu schlichten. Ehe dieser Beschluß zur Ausführung kam, hatte Governor Boggs seine Milizen zurückberufen und die Missourier Beamten angewiesen, von den Steuereinziehungen abzustehen. Damit war der Krieg ohne besonderen Friedensschluß zu Ende. Ueber den Antheil Scott County's an demselber ist in einem vorangegangenen Kapitel berichtet worden.
Saving...
prev
next
Der Iowa und Missouri Grenzkrieg. 217 consin an, um die Grenze festzusetzen. Da aber Missouri keine Kommissäre ernannte, blieb die Angelegenheit weiter hängen. Am 4. Juli 1838 war Iowa ein besonderes Territorium geworden. Governor Lucas schrieb um Verhaltungsmaßregeln an den Staatssekretär John Forsyth in Washington, und dieser wies die Angelegenheit zur Begutachtung an den Generalanwalt des Territoriums, Charles Weston, der später viele Jahre in Davenport gelebt hat. Weston erklärte, es sei die Pflicht der Territorialbehörde, die Rechte der Bürger in dem umstrittenen Gebiet zu schützen, bis der Congreß die Grenzfrage geordnet habe. Inzwischen fuhren die Beamten der Missourier Grenzcounties fort, Steuern einzutreiben, und Governor Boggs beorderte den General Allen mit einem Aufgebot von einigen hundert Mann zur gewaltsamen Unterstützung der Beamten. Governor Lucas antwortete mit einem Mobilmachungsbefehl und stellt den Advokaten Jesse B. Brown, derzeitigen Vorsitzenden des Territorial-Council, an die Spitze des Landheeres, welches sich auch wirklich, einge hundert Mann stark, in Farmington, Van Buren County, sammelte. Um einen thatsächlichen Zusammenstoß zu verhüten, sandte Governor Boggs eine Friedensdelegation nach Burlington, um Mittel zur Lösung der Streitfrage zu besprechen. Diese fand bei Governor Lucas kein sehr williges Entgegenkommen und wendete sich an die in Sitzung befindliche Legislatur, welche in einer Resolution den Governor Boggs ersuchte, die Steuereintreibung einstweilen zu suspendiren, und den Governor Lucas "aufforderte", der Miliz bis auf Weiteres Halt zu gebieten. Diese Resolution brachte die zwischen der Gesetzgebung und dem Governor wegen ihrer Prärogative bestehende Animosität wieder zum Ausbruch, indem der Governor den Gesetzgebern einen Denkzettel dafür ertheilte, daß sie in ihrem Beschluß von einem "zwischen dem Staate Missouri und dem Territorium Iowa" bestehenden Streit gesprochen hatten, während es sich in Wirklichkeit um einen Streit zwischen dem "Staate Missouri und den Ver. Staaten" handle, unter deren Jurisdiktion das Territorium stehe. Dennoch wurde von dem Vorsitzenden des Iowa Council, J. B. Brown, eine Kommission ernannt, um mit einer gleichen Kommission von Missouri den Streit zu schlichten. Ehe dieser Beschluß zur Ausführung kam, hatte Governor Boggs seine Milizen zurückberufen und die Missourier Beamten angewiesen, von den Steuereinziehungen abzustehen. Damit war der Krieg ohne besonderen Friedensschluß zu Ende. Ueber den Antheil Scott County's an demselber ist in einem vorangegangenen Kapitel berichtet worden.
Germans in Iowa
sidebar
