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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 233

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Der Iowa und Missouri Grenzkrieg. Träger von ordnungswidirgen Waffen mußten drei Schritt hinter die Front zurücktreten, und die Anderen schlossen die Reihen. Ich weiß nicht, ob der Befehlshaber befugt war, so viele streitbare Männer auszumustern und fortzuschicken, die begierig waren, ihrem Lande zu dienen. Die dispensirte Tapferkeit war beinahe so groß wie die eingreichte. Bei den Aussortirten herrschte große Mißstimmung, und als ob ein großer gemeinsamer Gedanke in sie hineingefahren wäre, formirten sie sich plötzlich und ohne lange Berathung zu einer Truppe von Kavallerie zu Fuß und attackirten die auserlesene Schaar und durchbrachen deren Reihe. Einige von diesen sprangen aufs Eis; andere wurden um das Fährhaus gejagt und hörten nicht eher auf zu laufen, bis sie in der Schnapsbude des Capt. Litch Zuflucht gefunden hatten. Die ganze Elitetruppe war ohne einen Blutstropfen gesprengt. Dieser Anfang des Feldzuges war verhängnißvoll für die erhofften Auszeichnungen; denn ehe die Streitkräfte sich wieder gesammelt hatten, war der Friede proklamirt worden, und die Heere wurden entlassen." Richter C. C. Nourse sagte bei der in 1883 zu Burlington gehaltenen Jubelfeier des "Blackhawk Purchase" über diesen Grenzkrieg: "Wenn die Missourier nicht wußten, wo die Des Moines Stromschnellen zu suchen waren, so war das kein Grund, sie dafür mit Pulver und Blei zu tödten, und wenn wir etwas besser in er Geschichte und Geographie des Landes bewandert waren, so hätten wir für unsere größere Gelehrsamkeit nicht mit dem Tode büßen sollen." Die gesammten Kosten der Grenzregulirung für die beiden Parteien beliefen sich auf etwa $11,000; aber die Kriegskosten waren sehr gering. Heutzutage mag es sonderbar erscheinen, daß man einstmals bei Grenzstreitigkeiten zwischen amerikanischen Staatswesen zu kriegerischen Methoden gegriffen hat. In späteren Jahren hat man ähnliche Fragen auf friedlicherem Wege, durch "Arbitration" oder durch Gerichte zu lösen gesucht. ------------------------------------------------ Vor einem Vierteljahrhundert entstand eine Grenzfrage zwischen den Staaten Illinois und Iowa, welche jedoch zu keiner Zeit in ein so drohendes Stadium getreten ist, wie die vorher behandelte. Sie wurde in freidlicher Weise durch das Bundesobergericht gelöst. Der Staat Iowa behauptete, daß die Grenze durch die Mitte des Mississippi gehe. In seinem Grundgesetz wird "die Mitte des Hauptkanals des Mississippi" als seine östliche Grenze bezeichnet. Illinois behauptete, daß die Linie längs der Mitte des "schiffbaren" Strokanals laufe, der sich bekanntlich hier nach der einen und dort nach der anderen Seite wendet und sich oft verändert.
 
Germans in Iowa