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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 277

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Davenport, der junge Riese. 263 nen, wenn ich in meinem Gedächtnißkasten weiter nachkramen wollte. Es gab damals noch keine Eisenbahnen im Westen, und die Flüsse waren die besten, wenn nicht die einzigen Hochstraßen für den Handel und für Lustreisende. Die Leute aus dem schwülen Süden suchten die Sommerfrischen am oberen Mississippi auf, und unter diesen war Davenport jahrelang die beliebteste und bevorzugteste, weil hier das beste Hotel und die beste Gesellschaft war und man sich hier nach Herzenslust austummeln konnte." Das Bedürfniß für ein $35,000 Hotel in dem erst fünf Jahre alten Städtchen war wohl nicht gerade sehr zwingend, aber der Bau war ein beredtes Zeugniß für den Unternehmungsgeist seines Erbauers und für sein Vertrauen in die Zukunft der Stadt. Nicht nur vornehme südliche Kavaliere hielten sich gern hier auf, sondern es gab auch ritterliche Burschen aus anderen Landestheilen, und darum ist es auch nicht zu verwundern, daß in jener Zeit ein wirklicher Zweikampf in Davenport ausgefochten sein soll, dessen Veranlassung die übliche - ein Liebeshandel war. Ob er jedoch trotz des verbundenen Armes eines der Duellanten thatsächlich blutig gewesen ist, darüber hat bei den Zeitgenossen eine Meinungsverschiedenheit geherrscht. Im Herbst 1841 waren zwei junge Männer aus dem Osten nach Stephenson gekommen, die sich im dortigen Rock Island House einquartirten. Sie waren John Finch und ein gewisser Raston. Finch war ein Schönschreiber und eröffnete auf beiden Seiten des Flusses eine Schreibschule. Raston lebte mehr zum Vergnügen. Beide schienen mit Geld gut versehen zu sein, und von Raston im besonderen hieß es, daß er Glück im Kartenspiel habe und die gelegentliche Ebbe in seiner Kasse durch geschicktes Pokerspiel zu kompletiren verstanden habe. Einige Wochen später trafen zwei andere junge Leute ein, die ebenfalls in dem genannten Hotel Logis nahmen. Das Hotel wurde von zwei Brüdern NamensVancourt geführt, welche später ein großes Hotel in St. Louis eröffneten. Die beiden letzten Ankömmlinge waren John Sperry und Charles Hegner von Philadelphia. Ersterer war der Sohn eines reichen Spirituosenhändlers und letzterer ein Westpointer Kadett, der soeben sein Leutnantspatent erhalten hatte und einen dreimonatigen Urlaub benutzte zu seiner Erholung einen Theil des Vermögens seines reichen Vaters unter die Leute zu bringen. Sie fanden den Aufenthalt so angenehm, daß der Urlaub überschritten oder verlängert wurde. Im März gaben sie ihren Freunden in Sephenson und Davenort eine Abschiedsgesellschaft, auf welche dann noch ein ihnen zu Ehren von den
 
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