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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 279

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Davenport, der junge Riese. 265 und die Kombattanten nahmen ihre Stellung. Die Pistolen wurden geladen und den Kämpfern eingehändigt. Dem jungen Raston schien die Veranlassung zu dem blutigen Gange zu geringfügig zu sein und er sagte: "Charley, ich habe nichts gegen dich; könnten wir die Geschichte nicht ohne Blut abmachen?" Der Kriegsmann erwiderte mit derbem Fluch: "Ich verlange Blut und muß es haben!" Der Andere entgegenete: "Ich glaube, Charley, daß ich dich niederknallen kann. Ich werde es nicht thun, aber flügellahm hoffe ich dich zu machen." Das Kommando wurde gegeben: "Eins - Zwei - Drei!" Die Schüsse krachten gleichzeitig. Hegner hatte, wie später gesagt wurde, einen Streifschuß am linken Oberarm erhalten. Raston war unverwundet. Der Arzt waltete seines Amtes. Die beiden Kämpfer reichten sich die Hand und kehrten mit ihren Beiständen nach dem LeClaire House zurück, wo der Groll vollends ersäuft wurde. Die Affäre hatte noch ein Nachspiel. Die Hüter der gesetzlichen Ordnung hatten davon Wind bekommen und machten sich auf die Jagd nach den Parteien; denn das Duelliren galt schon damals in Iowa als strafbar. Es gelang den Uebelthätern zu entwischen und das jenseitige Ufer zu erreichen. Aber da waren sie aus dem Regen in die Traufe gekommen, weil die Unterhandlungen zum Theil auch drüben gepflogen worden waren, und die dortigen Beamten machten sich hinter ihnen her wegen Forderung zum Duell, Annahme der Forderung und Arrangirung eines Zweikampfes. Sie ruderten nach der Insel hinüber, welche sie für neutrales Gebiet hielten, und suchten Unterschlupf beim Col. Davenport. Da die Insel aber zur Jusrisdiktion von Illinois und Rock Island County gehört, wurden sie auch dorthin verfolgt. Sie flüchteten in ihre Boote und ruderten stromabwärts. Raston und Finch landeten erst gegenüber von Burlington am Illinoiser Ufer.. Dort blieben sie, kauften eine Farm und gründeten ein Kaufmannsgeschäft in Hancock County, sowie später auch ein Städtchen, welches sie Dallas nannten. Raston, der ein gewandter Redner war, wurde von den Demokraten als Congreßkandidat aufgestellt, aber nicht gewählt. Finch verlebte seine letzten Jahre bei einem Sohne, einem Bankier in Nebraska und ist dort in 1887 gestorben. Von Sperry und Hegner hat man hier nichts wieder gehört. Sophie Fisher wurde das Opfer eines in 1849 hier epidemisch aufgetretenen typhösen Fiebers. Unter den distinguirten Gästen, welche in diesem Jahre Davenport besuchten, befand sich ein leibhaftiger Prinz. Es war der Prinz De Joinville aus dem französischen Regentenhause der Orleans, welcher sich auf einer Studienreise befand und am 30. Oktober 1841 von
 
Germans in Iowa