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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 288

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274 Die Geschichte von Davenport. tragung von Besitztiteln annehmen werde; die Gebühren aber müßten dann in allen Fällen sogleich berichtigt werden." Die wöchentliche "Iowa Sun", deren Subskriptionspreis bei Vorauszahlung $3, wenn innerhalb sechs Monaten bezahlt, $3.50, und bei späterer Zahlung $4 betrug, war ebenfalls gern bereit, Holz, Hafer, Maismehl, Rind- und Schweinefleisch, Talg und Bienenwachs zum Marktwerth in Zahlung zu nehmen. Die Farmer erhielten für ihre Produkte nur geringe Preise, denn es war noch kein organisirter Markt für deren Aufkauf und Versandt vorhanden. Weizen brachte 37 bis 42 Cents der Bushel, und geschlachtete und ausgenommene Schweine $1.50 bis $2 per hundert Pfund; aber meistens wurde nur die Hälfte baar bezahlt, und für den Rest mußten die Farmer Waaren nehmen, hauptsächlich Zeuge und andere Dinge, an denen der Kaufmann mehr Profit machen konnte als an Kolonialwaaren. Trotz der schlechten Zeiten schossen immer neue Kaufmannsgeschäfte empor, wie Pilze nach einem warmen Sommerregen. Viele fanden kein Gedeihen und mußten sich schon nach kurzer Zeit mit ihren Gläubigern "arrangiren", oder mit einem härteren Wort ausgedrückt, bankerott machen. Das wurde ihnen durch ein für die Schuldner ziemlich liberales Bankerottgesetz vom 19. August 1841 sehr wesentlich erleichtert. In einer einzigen Nummer der "Davenport Gazette", im April 1842, finden wir nicht weniger als vierzehn Bankerott-Ankündigungen für dieses County Scott. Hier sind die Namen der Firmen: Samuel Hedges, Louis A. Walling, Wm. P. Eldridge, Duncan C. Eldridge, Richard Pearce, John F. Boynton, Francis Parker, Ladis Walling, John M. Eldridge, James S. Beatty, Lyman E. Johnson, Joseph Stedman, Martin Goddard und Sheller, Higginson & Sargent. Manche von diesen wendeten sich nach Abstoßung ihrer Schulden der Landwirtschaft zu; andere versuchten es von neuem mit dem Handel hier oder an einem anderen Ort. Die alten Pioniere waren feste Trinker, und Whiskey war das Nationalgetränk. Für Temperenz war also hier ein großes Wirkungsfeld. Der erst geschichtlich beglaubigte Temperenzler dieser Umgegend war kein Geringerer als der alte Häuptling Blackhawk von den Sauk Indianern, der sogar ein Temperenz-Kreuzzügler von der Art der Carrie Nation aus Kansas gewesen sein soll, welche vor ungefähr dreißig Jahren notorisch wurde, indem sie Whiskeyfässer, Spiegelscheiben und Gläser in den Wirthschaften mit ihrem Beil zertrümmerte. Aber der kriegerische Häuptling ist wahrscheinlich viel weniger fanatisch und blindwüthig gewesen als jene Kansaser Megäre. Ihm kam es wirklich
 
Germans in Iowa