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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 295

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Entwicklung und Streben nach Staatswürde. 281 am östlichen Rande des Neulandes, und besonders in und nahe bei Davenport niederließen. Es begann sich immer mehr ein Produktenhandel herauszubilden, der besonders von Burrows & Prettyman (J. M. D. Burrows und Robert M. Prettyman) betrieben wurde und trotz der gänzlich unwissenschaftlichen Geschäftsmethoden eine Reihe von Jahren sehr florirte, bis im Jahre 1857 der große Krach kam, von dessen Folgen die unternehmende Firma sich niemals erholt hat, so daß ihr Gründer dreißig Jahre später als gänzlich armer Mann gestorben ist. Diese Firma war eine große Hülfe für die Farmer, welche bei ihr einen Absatz für ihr Getreide und ihre Schweine fanden. Sie sandte große Mengen von Farmerzeugnissen verschiedener Art nach dem Süden. Am 21. Oktober ließ sie ein Kielboot mit 38 Gewichtstonnen, und eine Woche später ein anderes mit 40 Tons Getreide, Kartoffeln und Gemüse nach St. Louis abgehen, welches der vornehmste Handelsplatz für Davenport war. In jener Zeit hatte der Handel noch nicht annähernd solche Facilitäten, ohne welche wir ihn uns heute garnicht mehr vorzustellen vermögen. Es gab hier keine Eisenbahnen, keine Telegraphen und keine Telephone. Seine Hülfsmittel waren Landfuhrwerke, Flußdampfer und eine schwerfällige Briefpost, und die Briefbeförderung war unregelmäßig und kostspielig. Das Briefporto war bei Entfernungen bis zu 30 Meilen 5 Cents, bis 100 Meilen 10 Cents, bis 200 Meilen 15 Cents, bis 400 Meilen 20 Cents und über 400 Meilen im Inlande 25 Cents. Beträchtliches Leben brachte auch Ambrose Cowperthwaite Fulton, der in 1842 nach Davenport gekommen war, in die kleine Kommunität. Er war ein Mann von immer neuen Ideen und einer rastlosen Thätigkeit, der durch seinen Unternehmungsgeist und seine sprunghaften und außerhalb der gewöhnlichen Geleise sich bewegenden Pläne seinen Nachbarn oft ein mitleidig spöttisches Achselzucken und Kopfschütteln entlockte, weil sie ihn für übergeschnappt hielten. Viele von seinen wunderlichen Projekten schlugen freilich fehl, aber im ganzen erwies er sich als ein sehr kräftig wirkender Sauerteig. Er hat bei vielen seiner Unternehmungen große Geldsummen eingebüßt; da er aber zu rechter Zeit viel billiges Land in und außerhalb der Stadt erworben hatte, welches im Laufe der Jahre beständig werthvoller wurde, so hat er ein nicht unbedeutendes Vermögen hinterlassen. Wenn Fulton auch häufig seiner Zeit unruhig und ungeduldig vorauseilte, so hat er doch später die Genugthuung gehabt, mehrere seiner Pläne, wenn auch auf andere Weise, verwirklicht zu sehen. Die Leser werden diesem, auch
 
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