• Transcribe
  • Translate

Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 296

More information
  • digital collection
  • archival collection guide
  • transcription tips
 
Saving...
282 Die Geschichte von Davenport. ohne seine Schrullen, immerhin merkwürdigen Charakter auf späteren Seiten des Buches noch öfters begegnen. Er war ein wirklicher "Städtebauer". Er hat eine große Anzahl Wohn- und Geschäftshäuser gebaut, mehr als irgend ein anderer Einzelner seiner Zeit, einige recht stattlich, viele nur klein und ihrer Zeit angemessen, die meisten aber aus Backstein, so daß sie lange gestanden haben, bis sie substantielleren Bauten den Platz räumen mußten. Fulton war der Erste, der (in 1843) den Gedanken einer transkontinentalen Eisenbahn nebst einer Ueberbrückung des Mississippi bei Davenport öffentlich erörtert hat. Seine mannigfaltigen Unternehmungen gaben vielen Leuten Arbeit und Verdienst. Das kam vielen jener Deutschen trefflich zustatten, die in der zweiten Hälfte der 1840er Jahre in größerer Zahl sich hier niederließen, und Fulton war bei diesen so populär, daß ihm bei mehreren festlichen Veranlassungen, so u. a. an den Abenden der Unabhängigkeitstage von 1849 und 1850 von deutschen Sängern ein Ständchen gebracht wurde. In späteren Jahren hat diese Freundschaft sich bedeutend abgekühlt, weil der Mann ein fanatischer Nativist wurde. Fulton, der sich als Seemann, Bauunternehmer in New Orleans, Schauspieler und Theaterdirektor, sowie als texanischer Freiheitskämpfer und in vieler anderen Beziehung manchen Wind hatte um die Ohren gehen lassen, war im Alter von 31 Jahren in 1842 nach Davenport gekommen. Sein Kapital von mehreren tausend Dollars steckte er sogleich in Grundeigentum und Häuserbauten, sowie in ein Handelsgeschäft, mit welchem er einen Produktenhandel verband. Er baute hier größtentheils mit eigenen Händen ein Flachboot, welches er im Oktober mit Ackerbauprodukten nach New Orleans sandte. "Die Jahre 1842 und 1843", so erzählte er selber in seinen "A Life's Voyage" betitelten Erinnerungen, "waren für mich armen Schlucker wichtige und arbeitsvolle Jahre. Es galt, eine ganze Welt zu schaffen, und dabei fehlte es doch an dem nöthigen Stoffe. Um den Tag lang genug zu machen, mußte die Nacht beraubt werden. Gleich in 1842 faßte ich den Plan, hier eine große Wasserkraft zu entwickeln, welche die Stadt Lowell in Massachusetts in den Schatten stellen sollte, durch Anlegung eines Kanals von der Spitze der Stromschnellen bis nach Davenport. Ich machte mühsame Vermessungen und Stromsondirungen, erwarb das Wegerecht durch Ackerland längs dem Mississippi und bezahlte bis zu $100 für den Acre. Zur selben Zeit machte ich mich mit Rodolphus Bennett und John Lambert daran, die Wapsie bei der alten Indianergrenze von 1836, in Buchanan County, für eine Wasserkraft
 
Germans in Iowa