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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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292 Die Geschichte von Davenport. Der Winter von 1844 auf 1845 war im allgemeinen sehr mild. Das Eis unterbrach erst am 4. Februar den Schiffsverkehr, aber es wurde nicht stark genug, um mit Wagen darüber fahren zu können. Am 19. Februar brach es bereits wieder auf, und schon am folgenden Tage passirte hier der St. Louiser Dampfer "Lynx", welcher nach Galena hinauffuhr. Im Mai kam der Züricher Maler Johann Casper Wild, welcher eine Anzahl westlicher Städteblider gemalt und lithographisch vervielfältigt hatte, von St. Louis nach Davenport. Die herrliche Szenerie mit dem freundlichen Städtchen, dessen weiß getünchte Häuser, hin und wieder mit einem rothen Backsteinhaus abwechselnd, sich von dem grünen hügeligen Hintergrunde malerisch abhoben, fesselte den Künstler, und er fertigte das erste Oelbild von Davenport, welches er später auch noch in Farben lithographirte. Es ist wahrscheinlich nur noch ein einziges dieser Bilder vorhanden, nach welchem im Jahre 1887 für das Vestibul des neuen Gerichtsgabäudes von dem Des Moineser Maler Dirks ein großes Wandgemälde hergestellt wurde, das aber seither durch eine andere Landschaftsansicht überdeckt worden ist. Wild war ein großer und schmächtiger Mann von etwas über 40 Jahren, mit langem schwarzem Lockenhaar, meistens niedergedrückt und schweigsam, wahrscheinlich infolge seiner geschwächten Gesundheit und eines langen schweren Kampfes ums Dasein. die Kunst brachte nicht viel ein. Bald nach seinem Kommen malte er eine Ansicht von Davenport und Rock Island mit dem alten Fort Armstrong. Er machte auch Lithographien hiervon für Solche, die kaufen wollten. Später machte er sich an ein anderes Bild von Davenport, von einem anderen Standpunkt aus, welches jedoch nicht voleendet wurde. Im nämlichen Sommer entstanden von seiner Hand auch Oelbilder und lithographische Nachbildungen von Dubuque, Galena, Muscatine und Moline. Ihre Naturtreue und künstlerische Nausführung wurde anerkannt, aber mit dem Verkauf war es nur schwach bestellt. Heute würde eines dieser Bilder wahrscheinlich mit Gold aufgewogen werden. Casper Wild war ein Schweizer. Als junger Mann ging er nach Paris, wo er sich etwa fünfzehn Jahre aufhielt. Dann kam er nach den Ver. Staaten. Während eines mehrjährigen Aufenthalts in Philadelphia schuf er eine Anzahl Ansichten für Atkinson's Magazin "The Casket", ein Panorama von Philadelphia und andere Werke. Im Frühjahr 1841 begab er sich nach St. Louis, wo er eine Monatszeitschrift, "Das Illustrirte Mississippithal", herausgab, von welchem nur zehn Nummern erschienen sind. Von dort kam er nach Davenport,
 
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