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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 314

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300 Die Geschichte von Davenport. umfassenden vertauscht, wo ein größeres Gebäude aufgeführt wurde. Schon nach ein paar Jahren entstand ein ernster Konflikt zwischen dem Vorstand des College und der Stadtbehörde. Die Main Straße war zwar auf dem Stadtplan ziemlich weit ausgelegt, aber nur bis zur Elften Straße eröffnet worden, wo sie an der Südseite des College-Eigenthums aufhörte. Die Straße sollte nordwärts verlängert werden. Die geistlichen Herren widersetzten sich der Zumuthung, ihr großes und hübsches Grundstück von einer öffentlichen Straße durchschneiden zu lassen und bauten da querüber einen Zaun. Der Stadtrath ließ den Zaun abbrechen und ging mit der Straßenarbeit voran, wobei er die Mehrheit der Bürgerschaft auf seiner Seite gehabt zu haben scheint. Die Collegebehörde, welche ihren Einfluß in Davenport schwinden sah, nahm ein Anerbieten von F. Grinnell an, welcher ihr in der von ihm gegründeten Stadt Grinnell ein großes Grundstück und sonstige sehr lieberale Unterstützung bot, und siedelte 1859 dorthin über. Ihre hiesige Anlage konnte sie vortheilhaft an die protestantische Episcopal-Kirche verkaufen. Das erste College-Gebäude an der Siebenten Straße wurde umgeändert und hat viele Jahre der Familie von Hugo Schmidt als Wohnung gedient, dessen ältester Sohn Oswald noch jetzt dort wohnt. Der Vierte Juli wurde so großartig gefeiert, wie eine Stadtbevölkerung von ungefähr 900 Einwohnern ihn zusammen mit einer nicht viel größeren Landbewohnerschaft feiern können. Im Festzuge unter Führung von A. C. Fulton als Marschall ging es vom Gerichtsgebäude nach dem Wäldchen "hinter Webb's Residenz", die damals einer der imposantesten Wohnplätze von Davenport war. (In dem schönen Wäldchen jener Zeit stehen seit vielen Jahren die stolzen Wohnhäuser von Dr. W. F. Peck resp. Henry Vollmer, F. H. Griggs, Nik. Kuhnen und E. H. Ryan.) Häusererschütternde Dynamit-Kanonenschläge gab es noch nicht, und das Taschengeld der Jungen war zu gering, um viele chinesische "Fire Crackers" zu kaufen; aber die Feier und Festlichkeit nahm, wie der alte, damals noch sehr junge und schneidige General Add. H. Sanders, der aus Cincinnati zum Besuch seines Bruders Alfred gekommen war, in seinem für die "Gazette" geschriebenen Bericht versicherte, in jeder Hinsicht einen höchst erfolgreichen Verlauf. Hiram Price las die Unabhängigkeits-Erklärung, und durch die Festrede des Rev. Adams kreischte der amerikanische Adler trutzig und siegesfroh unter dem Beifall der Zuhörer nach Mexico hinüber. Die guten Frauen - "Ladies" waren, wie der schalkhafte Sanders uns erzählt, damals hier noch nicht bekannt, - hatten für einen kräftigen und freien Imbiß
 
Germans in Iowa