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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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Eine schwarze That. 307 port Familie beizuwohnen geplant hatte. Wegen Unpäßlichkeit beschloß jedoch Col. Davenport, daheim zu bleiben; er bestand jedoch darauf, daß seine Angeghörigen sich dadurch nicht stören lassen, sondern zu der patriotischen Feier hinüberrudern sollten, was dann auch geschah. Die Vorgänge während der nächsten Stunden waren nach den Angaben, die der auf den Tod verwundete Davenport machen konnte, etwa folgende: Während der in einem bequemen Lehnstuhl saß und eine Zeitung las, vernahm er draußen ein Geräusch, welches er nicht beachtete, weil er glaubte, daß Ausflügler aus dem Brunnen Wasser schöpften. Als er weiteres Geräusch hörte und hinausschauen wollte, sprangen ihm an der Thür drei fremde Männer entgegen, deren einer sogleich eine Pistole auf ihn abfeuerte. Die Kugel fuhr ihm in den linken Oberschenkel und zerriß eine große Ader, aus welcher sich ein starker Blutstrom ergoß. Die drei Räuber stürzten sich auf ihn, banden ihn an Händen und Füßen und verstopften ihm den Mund, worauf sie ihn die Treppe hinauf in das obere Stockwerk schleppten, wo ein kleiner eiserner Geldschrank stand, den Davenport öffnen mußte. Die Räuber hatten eine sehr große Summe Geldes darin vermuthet, deren sie sich in der Abwesenheit der Hausbewohner leicht zu bemächtigen erwartet hatten. Der größte Theil des Geldes war jedoch einen oder zwei Tage vorher fortgesandt worden, und sie fanden nur ungefähr siebenhundert Dollars, eine goldene Uhr mit Kette und einige andere Werthsachen. Die Enttäuschung machte sie wüthend. Sie schleiften den alten Mann in ein anderes Zimmer und warfen ihn auf ein Bett. Sie verlangten zu wissen, wo das andere Geld sei. Er wies auf eine Schublade in einem Seitenschrank; aber sie öffneten eine andere, in der sie nichts fanden. Sie mißhandelten und würgten ihn, bis er die Besinnung verlor, worauf sie ihm Wasser über's Gesicht spritzten und in den Mund schütteten und ihn wieder zum Bewußtsein zurückbrachten und die Quälereien von neuem begannen. Nachen sie noch mehrere Behältnisse erbrochen und durchwühlt hatten, eilten sie mit ihrer Beute davon. Das Verbrechen wurde gegen 3 Uhr von einem Manne Namens Cole aus Moline entdeckt, welcher mit zwei Kameraden eine Wasserfahrt machte. Als er mit seinem Segelboot an Davenport's Hause vorüberkam, hörte er schwache Hülferufe und Stöhnen. Die beiden Anderen meinten, daß er sich irre; aber sie legten doch an und traten in das Haus, wo ihnen sogleich große Blutlachen in die Augen fielen. Dem Stöhnen folgend, fanden sie den gefesselten und durch Blutverlust und Mißhandlungen sehr geschwächten Davenport. Nachdem sie ihm den nötigten
 
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