• Transcribe
  • Translate

Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 345

More information
  • digital collection
  • archival collection guide
  • transcription tips
 
Saving...
Das Leben unter Staatseinrichtungen. 331 ten, aber von ihnen mit kräftigen Mitteln zu Anstand erzogen wurden. In anderen Gegenden hatten es die Deutschen viel schlimmer. Die Knownothings suchten zwar die Irländer wegen deren katholischen Glaubens zu unterdrücken; aber beide Parteien waren einig, wenn es gegen die Deutschen ging, und diese mußten sich in New York, Brooklyn, Cincinnati, Louisville und anderen Orten in blutigen Kämpfen ihrer Haut wehren, was sie auch wacker thaten. Im County Dubuque scheinen diese Deutschen wie vogelfreie Wilde betrachtet worden zu sein. Dort wurde im Juli 1847 ein gewisser John Wildhaber, während er friedlich auf dem Felde arbeitete, von einem Amerikaner Namens John Ewing ohne jegliche Provokation niedergeschossen, nur weil er nicht verstand, was dieser zu ihm sprach. Der Mörder wurde freigesprochen, weil er sich damit herausredete, der Deutsche hätte ihn beleidigt und dadurch zu der That gereizt. Nach dem Eintreffen der der ersten starken deutschen Wanderschaar schrieb die "Gazette" vom 1. Juli: "Deutschland ist ausgebrochen! In den verflossenen zwei Wochen sind gegen 300 (?) Dutch (!) hier angekommen. die meisten von ihnen beabsichtigen, sich auf der Prärie hinter der Stadt anzusiedeln. Sie kamen nicht ohne Geld an unsere Gestade, sondern mit vollen Händen und Taschen. Jedes Familienhaupt bringt, wie versichert wird, mehrere hundert Dollars mit. Eine junge Dame soll, wie es heißt, ein nettes kleines Vermögen von $150,000 (!) besitzen, was ein ziemliches Aufsehen unter unseren jungen Herren hervorgerufen hat. Solche Reize werden heutzutage nicht leicht übersehen.! Einer dieser Immigranten starb bereits eine Woche nach der Ankunft, mit h+Hinterlassung einer Frau und eines Kindes. In der Woche darauf starben noch zwei Andere, einer angeblich an Schwindsucht und der zweite an übermäßigem Wassertrinken bei überhitztem Körper. Die neuen Lebensgewohnheiten forderten unter den unakklimatisirten Einwanderen viele Opfer. Von den im Jahre 1847 hier verstorbenen 110 Personen waren 28 Deutsche, und fast alle diese starben in dem kurzen Zeitraum der Sommer- und Herbstmonate. Die Deutschen empfanden bald das Bedürfniß zu einem engeren geselligen Anschluß an einander und gründeten zunächst einen Gesangverein "Liedertafel", welche von dem früheren holstein'schen Lehrer Matthias Rohlfs dirigirt wurde. In 1848 folgte dann auch ein Krankenunterstützungs- und ein Geselliger Verein, in denen sowohl praktische Lebensfragen erörtert, als auch das Gemüthsleben gepflegt wurden.
 
Germans in Iowa