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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 348

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334 Die Geschichte von Davenport. Daß hier zwei große Dampfmühlen gleichzeitig entstanden, war die Folge eines wenig löblichen Streiches Fulton's gewesen. Als dieser von Burrows & Prettyman's beabsichtigten Mühlenbau erfahren hatte, begann er selber einen solchen. Das backsteinerne Gebäude stieg empor. Als aber die kostbare Maschinerie angeschafft werden sollte, fehlte es Fulton an Geld und Kredit, und er offerirte Burrows & Prettyman den Bau zum Kaufen. Man wurde um $3750 handelseinig, und die neuen Eigenthümer machten sich an die Vollendung und eine vorzügliche Ausrüstung. Kaum aber hatte Fulton das Kaufgeld in Händen, so beschloß er neben der Albion Mühle eine Konkurrenzmühle zu errichten, und da diese aus Holz gebaut wurde, konnte er seine Aetna-Mühle sogar noch etwas früher in Betrieb setzen, als die andere vollendet war. Die Aetna stand auf LeClaire's "Reserved Landing" an der Front Straße nahe der Perry Straße, und das Grundstück war Fulton fast umsonst, d. h. für eine blos nominelle Miethe überlassen worden. Da es jedoch zweifelhaft war, ob Antoine LeClaire oder die Stadt Davenport das Eigenthumsrecht an diesem Ufergrundstück hatte, ertheilte auch der Stadtrath im Juni 1846 ein Pachtrecht an Fulton. Wegen eines Formfehlers in der Beschreibung des Grundstückes wurde im Juni 1847 der Beschluß mit der nöthigen Korrektur bestätigt. Zwei große Mühlen waren für Davenport zu viel. Burrows & Prettyman produzirten das meiste Mehl, denn sie beherrschten den Getreidemarkt, weil sie den Farmern 5 Cents per Bushel Weizen mehr bezahlten, als Fulton zahlen konnte, und mit einem entsprechend geringeren Profit zufrieden sein mußten. In weniger als einem Jahre war Fulton bankerott; er hatte jedoch Gelegenheit, seine Mühle an Geo. L. Davenport, Wm. Inslee und Louis Macklot zu verpachten, welche sie eine Zeitlang mit Verlust betrieben, aber als reiche Leute den Verlust verschmerzen konnten. Eines Tages gegen Ende dieser Pachtzeit kam Fulton zu Burrows und bot ihm auch seine zweite Mühle zum Kauf. Der Vorschlag wurde als verrückt abgelehnt, worauf Fulton sagte: "Mahlt ihr nicht im Jahre mehr als 100,000 Bushel, und bezahlt ihr nicht fünf Cents über den Marktwerth?" - " "Ja, und mehr als das. " " - "Ihr würdet also jährlich über $5000 sparen, wenn ihr meine Mühle kauft und sie einfach stilliegen laßt." - " " Das stimmt!" " sagte Burrows, und seine Firma kaufte die Mühle für $10,750 von Fulton. Diese "Aetna" Mühle klapperte nun nicht mehr. Sie wurde von ihren neuen Eigenthümern als Lagerhaus für Getreide, Pökelfleisch und andere schwere Artikel benützt. Dabei wurde in einem der
 
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