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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 371

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Die Eroberund von Scott County durch die Deutschen. 357 Die Kartoffeln wurden ausgemacht, aber nicht in Sicherheit gebracht, so daß sie bei einem frühen Frost alle erfroren. Ueberhaupt hat ihm der erste Winter übel mitgespielt, indem ihm ein ganzer Wurf Ferkel erfor, und ein auf der Prärie geborenes Kalb wurde am nächsten Tage mit einer Eiskruste bedeckt aufgefunden. Im Herbst, vom 28. bis 29. Oktober, war die Siedlung von einem Präriefeuer bedroht, welches jedoch glücklich abgewendet wurde. In der Nähe der Farm gab es gutes Holzland; aber das war auf der öffentlichen Domäne, und das Schlagen von Bäumen war bei Strafe verboten. Nur Brennholz durfte gesammelt werden. Die anderen Ansiedler kümmerten sich nicht um das Verbot, und sogar der große Jurist James Grant holte sich aus dem Gehölz alles, was er für den Bau seiner Stallungen brauchte; Kröger jedoch that das nicht, weil er zu viel Respekt vor dem Gesetz besaß, und darum baute er anstatt eines Holzzaunes mit vieler Mühe einen Soden- und Rasenwall um seine Farm, wie es schon vorher Samuel Sloper in Slopertown gethan hatte. Im zweiten Herbst kaufte Kröger Holz und ließ von einem Zimmermann Namens Wolf aus Stetten in Bayern sein Haus vervollständigen und Stallungen bauen. Wolf quartierte sich für den Winter ein. Er war ein guter Jäger und schoß viele Hasen, Präriehühner und auch einige Hirsche, aber zur Arbeit hatte er, wie das Tagebuch mittheilt, wenig Luft. Kröger war ein theoretisch sehr vielseitiger Mensch, der sich aber trotz seiner Sonderbarkeiten auch praktisch oft gut bewährte. Schon auf dem Boote hatte er zwischen New Orleans und St. Louis acht oder neun Kranke zu behandeln, darunter einen Matrosen, dem durch ein Tauwerk drei Finger arg beschädigt worden waren. Am 27. Dezember 1850 taufte er ein kleines Mädchen auf den Namen Amanda Franziska Rosalie Hedlund. Im folgenden Sommer war er sogar Geburtshelfer bei seiner Christine, und im November leistete er einer Nachbarsfrau Namens Winfield den gleichen Beistand. Sein Rath und seine Hülfe waren für die Pioniere seiner Umgegend sehr werthvoll. Mit seiner alten holstein'schen Heimath hat Kröger von Krögersbrog einen lebhaften Briefwechsel unterhalten. In seinen Schilderungen der hiesigen Verhältnisse hat er wahrscheinlich sehr stark aufgeschnitten, als noch keine Ursache zum Prahlen vorhanden war. Seine Besitzung beschrieb er als eine Art Rittergut, umgeben von einem hohen Wall mit befestigtem Thor. Diesen Schilderungen ist es wohl zum Theil zuzuschreiben, daß sich mehrere Jahre später unter der in Hol-
 
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