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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 372

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358 Die Geschichte von Davenport. stein sich steigernden Unzufriedenheit mit der dänischen Herrschaft so viele Landsleute in Scott County niederließen, was sie nicht zu bedauern hatten. Die ersten von diesen waren in 1844 Louis und Wilhelm Beyer, Gerber aus Preetz, welchen Kröger, nachdem Louis Beyer seine Familie herübergeholt hatte, in 1845 und 1846 seine Farm gegen einen Antheil an der Ernte verpachtete, während er selber eine Lehrerstelle in dem deutschen Städtchen Hermann in Missouri bekleidete. Im folgenden Jahre übernahm er selber wieder die Farm. Im nämlichen Frühjahr hatte er seinen Bruder Hans aus Holstein kommen lassen, der jedoch bereits kränklich war und im Herbst starb. Ein anderer Bruder, Jakob Kröger, Pastor in Schwabstedt, folgte in 1851 mit seiner Familie der Einladung nach dem Gelobten Lande. Cay Kröger holte den Bruder nebst Frau und sechs Kindern auf einem Ochsenwagen nach der Farm. Von dieser hatten die Ankömmlinge infolge falscher Auffassung der, vielleicht nur humoristisch allzu glänzenden, Schilderungen sich eine übertriebene Vorstellung gemacht. Sie dachten an ein Gut in vornehmer Zurückgezogenheit mit weitab von der Landstraße gelegenem Herrenhause und zwei "Porthäusern" eines zu jeder Seite der Einfahrt. Die Enttäuschung war groß. Nahe bei er Einfahrt standen nur zwei kleine Maisschuppen (Corn Cribs) und etwas weiter davon ein bescheidenes Hüttchen mit einer Stube und einer angebauten Küche oder Rumpelkammer. Der "Wall" war die Umfriedung, welche Kröger aus Rasen hergestellt hatte. Die Enttäuschung konnte kaum noch gesteigert werden, als Abends zum Schlafengehen gerüstet wurde. Die einzige Stube wurde für den Pastor und seine Frau hergerichtet. Die Kinder schob man durch eine Luke auf den Dachboden hinauf, während Kröger und Christine sich in die sogenannte Sommerküche einquartierten. Um jene Zeit kam bald eine Bewegung in Gang zur Gründung einer deutschen Kirche und Schule in Davenport, und dem Pastor Kröger wurde eine Anstellung in Aussicht gestellt. Die Schule wurde gebaut; es war die "Freie Deutsche Schule", aber für den Kirchenbau war kein großes Bedürfniß. Der Pastor empfahl sich zur Vollziehung von Trauungen und Taufen, predigte auch von Zeit zu Zeit vor kleinen Zuhörerschaften, und versuchte sich auch zwei Jahre als Farmer. Im Herbst 1853 zog er nach Wheeling, wo er eine Predigerstelle erhielt. Sein ältester Sohn Adolph, ein junger Mann mit guter Schulbildung, hatte eine Anstellung in Cook und Sargent's Bank- und Landgeschäft. Er ging später nach St. Louis, wo er sich stark an Parteipolitik betheiligte
 
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