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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 388

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374 Die Geschichte von Davenport. verletzung geklagt werden würde. Infolgedessen unterblieb das Unternehmen. Im August 1849 aber war der Telegraph zwischen St. Louis und Rock Island über Alton und Quincy hergestellt und von dort wurde dann auch an hohen Masten ein Draht nach Davenport hinübergespannt. Schon nach einer Woche, am 15. August , wurde dieser von den hohen Schornsteinen des Dampfers "Mary Blank" zerrissen, und solche Unfälle ereigneten sich während der Schiffahrts-Saison mehrmals, so daß die Anlage sehr unzuverlässig und zugleich kostspielig wurde. Es gab zu der Zeit noch keine Brücke, welche die Telegraphenstangen hätte tragen können. Ein paar Jahre später wurde auf dem westlichen Ufer des Mississippi eine Telegraphenlinie angelegt. Im Winter 1848 war in dem kürzlich Mexico abgenommenen Californien bei einem Mühlenbach des Schweizers Sutter Gold gefunden worden, und bald wurde bekannt, daß der Schwemmsand im Sacramentothal sehr reich an Gold sei. Die Nachrichten riefen überall eine fieberhafte Aufregung hervor, und der quälende Golddurst machte sich auch in Davenport und Umgegend in unwiderstehlicher Weise fühlbar. Tausende von unternehmenden Männern aus Ost und West folgten der Lockung, immense Reichthümer aus der Erde zu schöpfen. Sie organisirten Gesellschaften und rüsteten große Wagen aus mit den Bedürfnissen des Lagerlebens und zum Schutz gegen Indianer. Die Wagen wurden von Ochsen gezogen, die von dem Gras der Ebenen lebten, während für die Leute selber genug Lebensmittel für die lange und mühevolle Fahrt mitgenommen werden mußte. Viele der "Argonauten" hatten Glück; aber es ist fraglich, ob die heimgebrachten Schätze für die Kosten, den Zeitverlust und die unsagbaren Beschwerden entschädigt haben, ganz abgesehen, daß Hunderte von den Glücksjägern den Strapazen erlagen und mit ihren bleichenden Gebeinen die großen Heerstraßen bezeichnen. Der erste Davenporter Goldsucher war William Eldridge, der am 29. Januar 1849 über New Orleans und Panama nach dem Dorado aufbrach. Bald aber folgten Massenwanderungen nach dem fabelhaften Wunderlande, und die Worte von Fausten's Gretchen: "Am Golde hängt, nach Golde drängt doch alles," fanden abermals ihre buchstäbliche Bestätigung. Ein Trupp von acht Personen unter Führung des Dr. Hiram Brown, Vater der Frau D. P. McKown, zog am 9. April aus. Sie nahmen den langen und beschwerlichen Ueberlandweg durch die "Große Amerikanische Wüste", welche mit Blut und Tränen gedüngt, jetzt längst vor dem Pfluge verschwunden und in fruchtbare Gefilde umgewandelt ist. Die Wanderung dauerte beinahe ein halbes Jahr. Einer der Theilnehmer
 
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