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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 392

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378 Die Geschichte von Davenport. mannsgeschäft anzufangen. Diese Waaren bildeten nun nach seinem Tode den Grundstock des Geschäftes von Klug & Vieths, der ersten deutschen Handelsfirma in Davenport. Die Cholera fand ihre meisten Opfer unter den jüngst Eingewanderten, aber es starben auch viele der langangesessenen Bewohner dieser Gegend. Unter diesen waren am 5. Juli Thomas Dillon, der Vater des späteren Richters John F. Dillon, und der Farmer Samuel Sloper, der sich etwa sieben Meilen nördlich von Davenport niedergelassen hatte und eine Musterfarm besaß. In ihrer letzten Ausgabe vom 8. Oktober 1842 hatte die "Iowa Sun" noch einen langen rühmenden Artikel über diese Farm gebracht, welche wegen ihrer weiten Entfernung von Holzland mit einem aus Rasen gebildeten und vier Fuß hohen Erdwall umgeben war. Die Zeitung prophezeite dem Besitzer dieser Farm, daß er sich nach fünf weiteren Jahren würde behaglich zur Ruhe setzen können. Es war nicht viel später, als er zu seiner letzten Ruhe ging. Sloper's Plan, auf seiner Farm eine Stadt zu gründen, ist nicht zur Ausführung gelangt; aber jene Gegend ist noch heute im Volksmunde als Slopertown" bekannt. Es waren wahrhaft böse Zeiten. Die ungewöhnliche Hitze des Sommers trug sehr viel zur Verschlimmerung der Gesundheitsverhältnisse bei, und es war eine schwüle, drückende Hitze. Antoine LeClaire, der seit vielen Jahren seine Wetterbeobachtungen aufgezeichnet und seinen Thermometer sein sechzehn Jahren an der nämlichen schattigen und geschützten Stelle hängen gehabt hatte, sagte, daß dieser Wärmemesser in der ganzen Zeit niemals mehr als 96 Grad Fahrenheit angezeigt hätte; am 9., 10. und 11. Juli aber stieg die Temperatur auf 100 Grad, und im August war sie oft beinahe ebenso hoch. Die Cholera-Epidemie war zu einer nationalen Kalamität geworden, und es war darum nicht zu verwundern, daß die Nation, wie die Völker im Alterthum durch Opfer die erzürnten Götter zu versöhnen suchten, in ihrer Noth eine übernatürliche Hülfe erflehte. Präsident Taylor erließ am 3. Juli eine Proklamation, in welcher er empfahl, im ganzen Lande den ersten Freitag im Monat August als Fast-, Buß- und Bettag zu begehen, "um den Allmächtigen anzurufen, daß er nach seinem weisen Rathschlusse der vernichtenden Hand, die sich gegen uns erhoben, Einhalt gebieten möge." Aber die Seuche wüthete noch mehrere Monate fort, bis mit der kühleren Witterung endlich die Erlösung kam.
 
Germans in Iowa