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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 398

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384 Die Geschichte von Davenport. Dr. James Hall, einer der ersten Pioniere, war Mayor, James Thorington Stadtschreiber, John D. Evans Schatzmeister und Lockwood J. Center Marschall oder Polizist. Gegen Ende des Jahres bewilligte die Legislatur einen "Special Charter", und vom folgenden Jahre ab war Davenport eine erstklassige "City". Von Zeit zu Zeit beschäftigte der Town Council sich mit wünschenswerthen gemeinnützigen Einrichtungen, oder doch wenigstens mit deren Erörterung. Nachdem er einige Wochen zuvor für die Anschaffung eines Feuerlösch-Apparates die Summe von $1500 bewilligt hatte, widerrief er diesen lobenswerthen Beschluß bereits wieder im Februar,, weil derselbe wegen seiner Kostspieligkeit und der in der Stadtkasse herrschenden Ebbe bei vielen Bürgern Mißfallen und Opposition gefunden hatte. Die Angelegenheit wurde bei der nächsten Wahl, am 6. April 1850, den Wählern zur Abtimmung unterbreitet und mit 68 gegen 38 Stimmen verworfen. Bald darauf jedoch hatten die Befürworter eines besseren Feuerschutzes die Genugthuung, den von ihnen eingenommenen Standpunkt als den besseren bewiesen zu sehen; denn am 18. April entstand ein Feuer, durch welches eines der größten Familienwohnhäuser nebst dem größten Theil seines Inhalts vernichtet wurde. Diese Anschauungslehre blieb aber ohne wesentliche Folgen, und erst nach dem einige Jahre später eingetretenen Aufschwung der Stadt wurde eine freiwillige Feuerwehr organisirt und mit einigen Löschgeräthen ausgerüstet. Ein anderes, aber weniger schlimmes Feuer, nämlich ein Feuer überschäumernder Begeisterung wurde durch den Jenny Lind Kultus erzeugt. Die berühmte schwedische Sängerin, welche von Phineas Barnum nach Amerika gebracht worden war, hatte bei ihrem Auftreten im Castle Garden von New York und den anderen Großstädten des Ostens einen gewaltigen Sturm von Enthusiasmus entfesselt, der seinen an- und aufregenden Einfluß bis auf den fernsten Westen, und ganz natürlich auch auf Davenport ausdehnte, obgleich man sich hier bescheiden mußte, sich von der phänomenalen Kunst der großen Sängerin nur im Geiste eine Vorstellung zu machen. Es gab noch keine Phonographen. Ueber die Leichtlebigkeit unserer Bevölkerung und die mannigfalitgen Gelegenheiten, welche derselben Vorschub leisteten, witzelte die "Gazette" im Juni 1850: "In der verflossenen Woche wurde unsere Stadt von einem wahren Wolkenbruch von Lustbarkeiten und Unterhaltungen betroffen. Dienstag hatten wir Charmber's "Riesencirkus"; Donnerstag war Blumenausstellung; Freitag die Schweizer Glockenspieler, Sonnabend Crane's "Orientalischen Cirkus", und zwischendurch in der
 
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