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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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Eine Zeit der Prüfungen. 387 er überhitzt heimkehrte, that er etwas, was ein alter Soldat mit seiner Erfahrung nicht hätte thun sollen. Er trank, wie man sagt, große Massen Eiswasser und kalte Milch, und aß auch eine Menge Kirschen. Die Folge war eine heftige Erkrankung, welche nach einigen Tagen tödtlich endigte. Die Kunde von dem Tode des Präsidenten gelangte am 15. Juli nach Davenport. Der Stadtrath hielt sogleich eine Sitzung, um der Trauer der Stadt einen amtlichen Ausdruck zu geben, und die Beamten von Stadt und County legten für die nächsten dreißig Tage Trauerabzeichen an, während die Fahnen ebenso lange von Halbmast wehten. Am 18. Juli fand im Gerichtshause eine allgemeine Trauerversammlung der Bürgerschaft statt, in welcher Pastor James Hildreth die Gedächtnißrede auf das todte Oberhaupt der Republik hielt. Vicepräsident Millard Fillmore trat die Präsidentschaft an. Er machte dem Congreß mehrere gute Vorschläge, die jedoch nicht ausgeführt wurden, dagegen erwies er selber sich dem Congreß gegenüber nachgiebig, indem er ein Gesetz, durch welches der Missouri Kompromiß annullirt wurde, und ein anderes, welches den Bürgern die Einfangung flüchtiger Sklaven zur Pflicht machte, unterzeichnete. Beide Maßnahmen erregten im Norden großen Unwillen. In 1856 war Fillmore der Präsidentschafts-Kandidat der fremdenfeindlichen "American" Partei. Er ist 1874 zu Buffalo gestorben. In diesem Sommer kehrte die Cholera wieder mit großer Heftigkeit zurück und forderte auch in dieser Umgegend wieder viele Opfer. Unter diesen war der Deutsche Heinrich Erich, der im Juni 1847 mit dem ersten großen Einwanderungszuge nach Davenport gekommen war. Am 14. Juli hatte er sich mit der Wittwe Marie Jansen verheirathet, und genau eine Woche darauf starb er an der Cholera. Mehrere schwere Gewitterstürme ereigneten sich in dieser Gegend. Ein solcher zog mit vielen Blitzen und Regen am 16. August über die Stadt. Auf beiden Seiten des Flusses schlug der Blitz in mehrere Häuser und Ställe ein. In Davenport wurde das Haus der Frau Bomberg getroffen, und der Giebel wurde abgerissen. Bei Long Grove setzte das elektrische Feuer einen Stall auf Robert Brownley's Fram in Brand und legte ihn nebst einigen in der Nähe stehenden Weizendiemen in Asche. Zwei Tage darauf wiederholte sich das große Naturspiel, wobei ein Backsteinhaus eines gewissen Connelly an der unteren Main Straße vom Blitze stark beschädigt und mehrere Telegraphenpfosten zersplittert wurden.
 
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