• Transcribe
  • Translate

Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 432

More information
  • digital collection
  • archival collection guide
  • transcription tips
 
Saving...
418 Die Geschichte von Davenport. gen wurden nicht nur noch viel demonstrativer, sondern es wurden auch große Summern für die National-Anleihe gezeichnet, für welche der Kredit der "Republik Ungarn" verpfändet wurde. Mit dieser "Zeichnung" hat es allerdings meistens sein Bewenden gehabt; baar gezahlt wurde nur wenig. Als Kossuth im Sommer 1852 nach Europa zurückkehrte, war die Ungarische Republik wie eine schöne Luftspiegelung im Urnebel der Weltgeschichte aufgelöst, und er konnte, ebenso wenig wie Gottfried Kinkel und Amand Gögg für die deutsche Sache, neben der moralischen Unterstützung zur Revolutionirung Europa's nur wenig baares Geld (man sagte $90,000,) mit hinübernehmen. Die Weltgeschichte schreitet oft mit einsernem Stiefel über die schönsten Hoffnungen unbarmherzig hinweg zur gewöhnlichen Tagesordnung. Die Erinnerung an Kossuth's Besuch in Amerika weckt auch eine solche an den erwähnten und zeitweilig sehr beliebten "Kossuth Hut". Etliche Wochen vor Ankunft des Gouverneurs oder Diktators stiftete John N. Genin, einer der bedeutendsten Hutfabrikanten in New York, $1000 zum Wohl und Besten Kossuth's und machte den Vorschlag, daß 99 andere mit Kossuth sympathisirende Bürger es ihm, Genin, gleich thun und auf diese Weise einen Fonds von $100,000, der unter der Verwaltung des damaligen Mayors Ambrose C. Kingsland stehen sollte, aufbringen sollten. Die Zeitungen diskutirten das Projekt, es fanden überall lebhafte Debatten statt und es kam in New York wenigstens eine große Ovation, mit Feuerwehr und Milizen, zustande. Der geniale Genin hatte dabei aber noch einen anderen großen Gedanken gehabt. Er hatte einen großen Vorrath von schwarzen weichen Filzhüten mit breiten Krempen auf Lager, den er schon als unrettbaren Verlust auf die linke Seite der Hauptbücher schreiben wollte. Er schlug nun die Krempe auf der linken Seite hoch, befestigte sie mit einer kurzen schwarzen Straußenfeder und - voilà, der Kossuth-Hut war fertig. Am Tage der Ankunft Kossuth's und seiner Begleiter beschenkte Genin jeden derselben mit einem jener Hüte und als sie dann mit dieser neuen Kopfbedeckung den Broadway hinaufmarschirten, da riefen die Hüte fast noch mehr Bewunderung hervor, als die Besitzer. Die Procession war noch lange nicht zu Ende, als Geniu's Laden in No. 214 Broadway, dessen Fenster mit der "neuen" Sorte Hüte geschmückt waren, förmlich von Kunden, die einen Kossuth-Hut verlangten, gestürmt ward. Die Nachfrage wuchs im Laufe der Zeit in solchem Maße, daß alle damals existirenden Fabrikanten - und noch manche neue außerdem - sich nur mit dem Anfertigen des weichen schwarzen
 
Germans in Iowa