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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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426 Die Geschichte von Davenport. wundeten mit einem Bowiemesser attackiert. Ganz kühl fragte er den Mann, ob er auch wohl wisse, wohin er, der Doktor, würde gehen müssen, wenn er so kurzer Hand getödtet würde. Der Mann ließ den Arm sinken und erwiederte Nein, worauf Dr. Langer fortfuhr: "Du weißte gut genug, daß du mich zur Hölle schicken würdest, und ich halte dich nicht für so niederträchtig, daß du mich ohne mein Frühstück dahin gehen lassen würdest." Der Irre stutzte und nachdenklich sagte er: "Well und gut; dann wollen wir bis morgen nach dem Frühstück warten, und dann sehen wir uns wieder!" Anselm Albert war als Sohn eines österreichischen Offiziers in einer der Militärstationen der "Militärgrenze" in 1819 geboren, kam aber schon als Kind nach Pest. Nach Absolvirung der Militärschulen in Graz und Wien trat er in die österreichische Armee ein, und diente in ihr 12 Jahre, bis er 1845 als Oberleutnant den Abschied nahm. Er begab sich auf Reisen, nahm an dem schweizerischen Sonderbundskriege Theil und begab sich nach dessen Beendigung nach Paris. Gleich zu Anfang der ungarischen Revolution bot er derselben seine Dienste an, wurde zum Major ernannt und dem General Kenety als Stabschef beigegeben. Als nach der Schlacht von Temesvar am 9. August 1849 die große Kapitulation vor den Russen erfolgte, flüchteten Major Albert und Andere nach Bulgarien. Sie wurden von rumänischen Wallachen gefangen genommen und in eine Mühle eingeschlossen. Die Wallachen hatten diese Mühle bereits in Brand gesteckt, als zur rechten Zeit General Bem mit den Trümmern seiner Armee, mit der er auf türkisches Gebiet übergetreten war, erschien und die Gefangenen vor dem Feuertode rettete. Albert und viele seiner Genossen wurden von den Türken zuerst in Widdin internirt und später nach Constantinopel und dann nach Aleppo in Syrien gebracht. Dort trat er in türkische Dienste. Um seinen Rang behalten zu können, nahm er den Fez an, d. h. er trat der Form wegen zum Mohammedanismus über. Mit den Zuständen unzufrieden, begab er sich heimlich nach Alexandria und kam über Frankreich nach Amerika, wo er 1851 in New Orleans landete. Nach kurzem Aufenthalt in St. Louis kam er in dem nämlichen Jahre nach Davenport. Hier war er eine Zeitlang als Frachtfuhrmann thätig, bis er sich in der Nähe eine Farm kaufte. Nach einigen Jahren bezog er eine Farm bei Omaha, von wo er 1859 sich wieder nach St. Louis begab. Gleich bei Ausbruch des Bürgerkrieges trat er als Captain in das 3. Missouri Infanterie-Regiment ein und wurde bald
 
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