• Transcribe
  • Translate

Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 448

More information
  • digital collection
  • archival collection guide
  • transcription tips
 
Saving...
434 Die Geschichte von Davenport. par Fejervary ums Jahr 1550 in Dokumenten Erwähnung geschieht. Er wurde am 27. Mai 1811 als Sohn von Josef Fejervary de Romanfulva zu Pest geboren. Seine Mutter, Marie, geb. Dvornikovich de Lipto-Tepla, starb wenige Tage nach seiner Geburt, und seine Großeltern nahmen den Knaben bis zu seinem fünfzehnten Jahre zu sich in das Honther Komitat. Dann kehrte er wieder zu dem Vater zurück, der als Abgeordneter vom Pester Komitat sich in Preßburg befand und im Jahre 1829 gestorben ist. Er besuchte daselbst eine Akademie und studirte später in Pest die Rechte, welche er in 1860 beendigte, worauf er sich auf juridische Praxis zum Vicegespan Johann Uzovich nach Neitra begab. Wie die Mehrzahl der gebildeten Ungarn, betheiligte auch Fejervary sich eifrig an der Politik. In seiner reichen Bibliothek hier fand man zahlreiche Werke politischen Inhalts aus jener Zeit, die man auch jetzt noch mit großem Interesse lesen könnte. Sie enthielt u. a. auch drei Bände des "Köslöny", der offiziellen Zeitung der ungarischen Regierung von 1848 und 1849, sowie von Kossuth's "Hirlapja", deren Besitz während der späteren Reaktion oft allein schon genügte, den Besitzer dem Strange zu überliefern. In der Bibliothek befanden sich auch die älteren Verhandlungen der Delegationen und der Magnatentafel. Die offizielle Sprache dieser Körperschaften war bis zur zweiten Hälfte der 1830er Jahre die lateinische, zu welcher Zeit sie von der magyarischen verdrängt wurde. Manche dieser Reden wurden in Mönchs- oder Küchenlatein gehalten; viele dagegen können als klassisch bezeichnet werden; alle aber waren Muster des parlamentarischen Anstandes und frei von solchen ungeschlachten Ausfällen, wie in den modernen Parlamenten zu den Alltäglichkeiten gehören. Die ungarischen Patlamentarier jener Zeit waren Kavaliere, welche es verstanden, ihre Ueberzeugungen und Ansichten mit Grazie und Eleganz, aber darum nicht minder deutlich und entschieden sowie mit erfrischend feiner Schärfe zum Ausdruck zu bringen. Es war in Ungarn kein seltener Brauch, daß die Magnaten aus diesem oder jenem Grunde sich im Reichstage durch andere fähige Vertreter repräsentiren ließen, und so wohnte auch Fejervary dem Krönungslandtage von 1830 als Repräsentant des Baron Emeric Zay-Ugrocy bei. In 1831 wurde er Jurat an der kgl. Gerichtstafel in Pest, und legte 1832 die sogenannte Censur ab, welche ihn zur Asuübung der Advokatur berechtigte. Hierauf begab er sich nach Lontho, im Honther Komitat, wo er Landwirthschaft und Politik betrieb und 1843 als Depu-
 
Germans in Iowa