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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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436 Die Geschichte von Davenport. New York zurück und richtete eine Wohnung in Brooklyn ein. Im September machte er in Begleitung von Nikolaus Perczel eine zweite Reise nach dem Westen, über Cleveland, Indianapolis nach St. Louis und von dort wieder nach Davenport. Hier kaufte er ein Stück Land und kehrte wieder nach Brooklyn zurück, von wo er dann über Erie, Cleveland, Chicago und Savanna am 13. Mai mit seiner Familie in Davenport eintraf, welches nun seine dauernde Heimath wurde. Er kaufte von A. C. Fulton ein Haus an der Ecke der Zweiten und Perry Straße, welches der Familie zur Wohnung diente, bis sie am 1. Oktober 1854 den am Hügel, nordwestlich von der Stadt so herrlich gelegenen Wohnplatz bezog. Die Backsteine zu diesem burgartigen Bau waren auf dem Platze selbst mit einer von Fejervary aus New York mitgebrachten Maschine hergestellt, und als der Vormann einst an einem glühend heißen Sommertage von einem Sonnenstich übermannt wurde, zog Fejervary seinen Schnürrock aus und bediente selber die Maschine wie ein Fachmann. Durch umsichtige Kapitalanlage, namentlich in Grundeigenthum in Scott und anderen Counties von Iowa, sowie besonders in Davenport, wo er eine Anzahl Geschäfts- und Wohnhäuser errichtete, hat er sein beträchtliches Vermögen noch bedeutend vermehrt. Er sowohl als seine am 27. August 1890 verstorbene Gattin, welcher im 1863 der einzige Sohn Nikolaus (gefallen als Unionssoldat in einem Gefecht in Kentucky) im Alter von 17 Jahren im Tode vorangegangen war, sowie ihre Tochter Celestine haben von ihrem Reichthum den edelmüthigsten Gebrauch gemacht und viel Elend gelindert. Nach dem gut "christlichen" Grundsatz, daß die Linke nicht wissen soll, was die Rechte thut, übten sie ihr Wohlthätigkeitswerk im Stillen, wobei sie sich oft der Vermittelung von Aerzten bedienten, die in ihrem Beruf viele Gelegenheit haben, die bittere und oft unverschuldete Noth kennen zu lernen. Frau Fejervary, die Tochter von Nikolaus Karasz, einem höheren Justizbeamten (Assessor der Septemvirats-Tafel) war eine Frau von hoher Bildung des Geistes und des Gemüths, und ihr Hinscheiden wurde in weiten Kreisen aufrichtig betrauert. In ihrem Testament hat sie u. a. dem County Scott eine namhafte Stiftung gemacht, deren Einkünfte zur Pflege würdiger armer Kranken im Mercy Hospital dienen. Ihre Tochter hat von ihren Eltern die schöne Tugend des Wohlthuns geerbt und bethätigte dieselbe sowohl durch reiche materielle Unterstützung als auch durch Samariterdienst und eine freudige Thätigkeit in Wohlthätigkeitsgesellschaften. Streng kirchlich gesinnt wie ihre Mutter, hat Celestine Fejervary, ebenso wenig wie jene, sich bei ihren Liebenswerken von Glaubensrück-
 
Germans in Iowa