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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

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Die ungarische Immigration. 441 Joseph Barger oder Berger, der eine kurze Zeit als Staatssekretär der ungarischen Regierung fungirt hatte, und Joseph Utwich, beide aus dem Torna Comitat, gingen schon nach einigen Jahren von hier nach Kansas City in Missouri. Moritz Bleyer aus Arad, ein Verwandter der Hirschl Familie, hielt sich ebenfalls nur wenige Jahre in Davenport auf und verzog nach St. Louis. Stefan Rutkay hatte sich zwar an der revolutionären Bewegung betheiligt, aber nicht in solcher Weise, daß er hätte flüchten müssen. Um jedoch allen Unannehmlichkeiten, auch wegen seiner Verwandtschaft mit Kossuth zu entgehen, (er hatte eine Cousine desselben geheirathet,) kam er mit seinen Landsleuten hierher. Er verzog später nach Texas, wo er gestorben ist. New York, Cleveland und Cincinnati hatten ähnliche Kolonien von ungarischen Exilirten wie Davenport. Von der letzteren sind nur Glieder der Familien Spelletich, Hirschl und Incze, sowie der schöne "Fejervary Park" hier übriggeblieben. Auch Ujhazy's Kolonie in Decatur County hat sich längst aufgelöst. General Ladislaus Ujhazy, einstiger Gouverneur von Comorn, war mit seiner Familie früh in 1850 nach Amerika gekommen. Mit einer Anzahl seiner Genossen traf er in Chicago ein, wo ihm am 25. April ein öffentlicher Empfang mit Begrüßung durch den Mayor bereitet wurde. Er befand sich auf der Reise nach dem Westen, um einen Platz für eine ungarische Massenansiedlung zu suchen. Als solcher wurde der südliche Theil von Decatur County in Iowa gewählt und die Stadt New Buda gegründet. Der in jenem Sommer infolge des Todes des Präsidenten Taylor zur Präsidentschaft gelangte Vicepräsident Fillmore ließ das dortige Regierungsland aus dem allgemeinen Landmarkt zurückziehen, um die Gründung einer rein ungarischen Kolonie zu ermöglichen, und diese schien sehr hoffnungsvoll; aber es ging den ungarischen Kavalieren hier ebenso wie den deutschen Revolutions-Offizieren, die ein idyllisch unabhängiges Landleben hatten in Scott County begründen wollen, was ohne rechtschaffene Arbeit nicht auszuführen war. Die Kolonie begann früh zu zerbröckeln. General Ujhazy selber siedelte schon in 1853 nach Texas über. Andere folgten ihm dorthin, wo die südliche Sonne einen großen Theil Arbeit überflüssig machen sollte. Andere zerstreuten sich nach sonstigen Richtungen, bis nach einigen Jahren die meisten in den verschiedenen Truppentheilen wieder zusammenkamen und der Union in ihrem langen Kampfe gegen die Sklavenmacht gute Dienste leisteten. Als dann einige Jahre später der Aus-
 
Germans in Iowa