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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 459

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Deutsche Pionierzeit in Scott County. 445 dirt. Eine Familie aus Mecklenburg hatte sich mit einem solchen schlechten Agenten eingelassen und hatte 10 Dollars bezahlt, wo wir nur 8 bezahlten, und als wir auf die Eisenbahn kamen, mußten jene auf ein Kanalboot, und zu der Reise, die wir in 3 Tagen zurücklegten, brauchten sie 3 bis 4 Wochen, und dazu die theure Beköstigung. Doch will man nach Iowa oder Wisconsin, so mache man den Accord nicht weiter als bis Buffalo. Die Reise geht von New York per Steamboot nach Albany; doch hier halte man sich ja nicht auf, da hier alles furchtbar theuer ist und es auch nicht an Spitzbuben fehlt. In Albany kommt man auf die Eisenbahn bis Buffalo. Hier ist ein deutsches Gasthaus bei Heinrich Eggers, schräg vom Bahnhof herüber rechts. Dieser ist ein wirklich reeller Mann; diesen befrage man wegen der Weiterreise und er wird jedem ausführlich Bescheid geben. Ist einer der Sprache nicht mächtig, so geht er auch selbst mit auf das Beförderungs-Comptoir. Will man nach Iowa, so accordire man bis Chicago. Will man nach Wisconsin, bis Milwaukee. Von Buffalo kommt man per Steamboot über den Erie See nach Detroit. Hier findet man ein gutes deutsches Gasthaus bei einem Schweizer „Zum Goldenen Stern“. Von hier kommt man auf die Eisenbahn bis New Buffalo und von da auf Steamboot bis Chicago oder Milwaukee. Dies ist der geradeste, geschwindeste und billigste Weg. Viele haben sich in Chicago Pferde und Wagen gekauft und so den Weg bis Iowa gemacht. Es ist quer durch Illinois und etwa 200 engl. Meilen. Wir machten den halben Weg jedoch per Kanal auf einem Packetboot. Es war alles auf das schönste eingerichtet, und die Kost, die wir hier bekamen, war sehr gut. Dazu ging es so schnell, daß wir 100. Engl. Meilen in 26 Stunden zurücklegten. Der Kanal endet im Illinois River bei La Salle und Peru, wo der Strom schiffbar wird, und von hier kann einer die Reise bis Davenport per Steamboot über St. Louis machen; doch Herr Friedrich blieb mit den beiden Damen in Peru. Zwei von uns waren von Chicago nach Wisconsin gereist, um die dortige Gegend und Verhältnisse kennen zu lernen. Dagegen reiste ich und der jüngste Friedrich zu Fuß nach Davenport, wo wir nach drei Tagen ankamen. Die Gegend, die wir von New York durchreisten, war größtentheils Wald; doch war in den älteren Staaten schon sehr viel urbar gemacht, und wir kamen bei vielen größeren und kleineren Städten vorbei; doch findet man nirgends solche krummen Straßen wie in Europa; alle Straßen sind schnurgerade und mit schönen Bäumen bepflanzt. Gasbeleuchtung ist fast in allen östlichen Städten, doch mit der Eisenbahn ist man
 
Germans in Iowa