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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
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Deutsche Pionierzeit in Scott County. 449 Unterthan von Preußen, sondern ein Freier Bürger der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Hier hat man nicht nöthig, vor jedem Lumpenkerl von Bettelvoigt und Gendarmen einen Paß vorzuzeigen, sondern halb Amerika steht mir offen und mit Freuden nenne ich es mein Vaterland. Hier ist keine große Rangordnung wie in Deutschland; einer ist so gut wie der andere, der Farmerstand wird als die Grundlage des Landesglückes angesehen, und kein schöneres und sorgenfreieres Leben ist zu denken, als wenn einer eine gut eingerichtete Farm hat. Die meisten Einwanderer wählen diesen Stand, und frühere Kaufleute, Künstler, Offiziere und Handwerker fahren jetzt mit 6 oder 8 Ochsen, als hätten sie es schon immer gethan. Es kommen jetzt sehr viele Offiziere der Schleswig-Holstein’schen Armee, meistens Preußen. Es arbeiten viele bei Farmern, doch schämt sich keiner zu sagen, daß er Tagelöhner sei, denn arbeiten ist hier keine Schande. Will ein Adeliger oder Besitzer von Titel und Orden Bürger der Vereinigten Staaten werden, so muß er zuvor den Adel, Titel, und Orden ablegen. Der Farmer, bei dem ich jetzt arbeite, ist 14 Tage in Wisconsin gewesen, um sich da anzusiedeln, doch ist es da viel schwieriger als hier, denn ein Mann allein kann in seinem Leben nicht mehr wie 40 Acre urbar machen; in Iowa kann man in einem Jahre 80 Acre und noch mehr brechen, besäen und ernten; den Holzmangel fühlt man nicht, da Steinkohlen sehr billig und ganz in der Nähe zu haben sind und an allen Flüssen so viel Holz steht, daß man es noch sehr billig kaufen kann (25 Cents das Fuder); überdies kommt täglich sehr viel Holz in Flössen den Mississippi herunter. Dann ist es noch ein Uebelstand in Wisconsin, daß das baare Geld dort sehr fehlt und der Farmer fast gar keins bekommt und für seine Produkte „Storegut“ nehmen muß, was hier nicht der Fall ist. Hier bekommt jeder baares Geld. Für die arbeitende Klasse gibt es in Wisconsin auch nur den halben Lohn, den es hier gibt, und alle Produkte, die der Farmer dort baut, sind immer viel billiger wie hier in Iowa; deshalb kommen auch alle Jahre viele Farmer von Wisconsin hierher und sind hier glücklicher als dort. Ueberhaupt ist Wisconsin nur von Spekulanten so sehr gelobt worden; wenn jemand die Deutsche Gesellschaft in New York wegen Landkauf fragt, so empfiehlt sie Wisconsin ebenfalls, doch in diesem Falle darf man nicht nach ihrem Rathe thun; nur wegen der Weitereise im Westen soll man sie um Rath fragen. Die Bauart in der Stadt wie auf dem Lande ist meistens von Holz, doch findet man in Davenport schon viele sehr schöne und geschmackvolle Häuser von Ziegeln. Blockhäuser findet man in Iowa auf dem
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Deutsche Pionierzeit in Scott County. 449 Unterthan von Preußen, sondern ein Freier Bürger der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Hier hat man nicht nöthig, vor jedem Lumpenkerl von Bettelvoigt und Gendarmen einen Paß vorzuzeigen, sondern halb Amerika steht mir offen und mit Freuden nenne ich es mein Vaterland. Hier ist keine große Rangordnung wie in Deutschland; einer ist so gut wie der andere, der Farmerstand wird als die Grundlage des Landesglückes angesehen, und kein schöneres und sorgenfreieres Leben ist zu denken, als wenn einer eine gut eingerichtete Farm hat. Die meisten Einwanderer wählen diesen Stand, und frühere Kaufleute, Künstler, Offiziere und Handwerker fahren jetzt mit 6 oder 8 Ochsen, als hätten sie es schon immer gethan. Es kommen jetzt sehr viele Offiziere der Schleswig-Holstein’schen Armee, meistens Preußen. Es arbeiten viele bei Farmern, doch schämt sich keiner zu sagen, daß er Tagelöhner sei, denn arbeiten ist hier keine Schande. Will ein Adeliger oder Besitzer von Titel und Orden Bürger der Vereinigten Staaten werden, so muß er zuvor den Adel, Titel, und Orden ablegen. Der Farmer, bei dem ich jetzt arbeite, ist 14 Tage in Wisconsin gewesen, um sich da anzusiedeln, doch ist es da viel schwieriger als hier, denn ein Mann allein kann in seinem Leben nicht mehr wie 40 Acre urbar machen; in Iowa kann man in einem Jahre 80 Acre und noch mehr brechen, besäen und ernten; den Holzmangel fühlt man nicht, da Steinkohlen sehr billig und ganz in der Nähe zu haben sind und an allen Flüssen so viel Holz steht, daß man es noch sehr billig kaufen kann (25 Cents das Fuder); überdies kommt täglich sehr viel Holz in Flössen den Mississippi herunter. Dann ist es noch ein Uebelstand in Wisconsin, daß das baare Geld dort sehr fehlt und der Farmer fast gar keins bekommt und für seine Produkte „Storegut“ nehmen muß, was hier nicht der Fall ist. Hier bekommt jeder baares Geld. Für die arbeitende Klasse gibt es in Wisconsin auch nur den halben Lohn, den es hier gibt, und alle Produkte, die der Farmer dort baut, sind immer viel billiger wie hier in Iowa; deshalb kommen auch alle Jahre viele Farmer von Wisconsin hierher und sind hier glücklicher als dort. Ueberhaupt ist Wisconsin nur von Spekulanten so sehr gelobt worden; wenn jemand die Deutsche Gesellschaft in New York wegen Landkauf fragt, so empfiehlt sie Wisconsin ebenfalls, doch in diesem Falle darf man nicht nach ihrem Rathe thun; nur wegen der Weitereise im Westen soll man sie um Rath fragen. Die Bauart in der Stadt wie auf dem Lande ist meistens von Holz, doch findet man in Davenport schon viele sehr schöne und geschmackvolle Häuser von Ziegeln. Blockhäuser findet man in Iowa auf dem
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