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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)

Page 464

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450 Die Geschichte von Davenport. Lande sehr wenig, meistens Framehäuser. Dies sind leichte Gebäude von Holz, auswendig mit schmalen, ½ bis 1 Fuß breiten Brettern beschlagen, doch sind die Bretter nicht nebeneinander angeschlagen, sondern es wird von unten angefangen und die oberste Kante des untersten Brettes wird jedesmal von der untersten Kante des folgenden Brettes um einen Zoll bedeckt. Die Frontseite wird gewöhnlich abgehobelt und mit weißer Oelfarbe angestrichen, die anderen Seiten mit Kalk oder Milch. Inwendig werden statt der Bretter ein Zoll breite breite Leisten an das Gerüst geschlagen, etwa einen Zoll auseinander; dieses wird mit Kalk ausgeworfen und gibt eine schöne feste Wand und in den Städten kommen gewöhnlich noch Tapeten darüber. Der Raum zwischen den äußeren Brettern und inneren Leisten bleibt unausgefüllt und beträgt nach der Stärke des Gerüstes 4 bis 6 Zoll. Will jedoch jemand eine dichtere und wärmere Wohnung haben, so füllt er den Zwischenraum mit Ziegeln oder getrockneten Lehmsteinen aus, was jedoch selten vorkommt, da die Framehäuser so dicht und warm genug sind. Die Dächer sind alle mit Holzschindeln bedeckt; der Preis eines sochen Hauses ist nach seiner Größe verschieden; verdingt man alles und hilft nicht selbst dabei, so kann man ein Haus mit zwei Zimmern für 150 bis 200 Dollars haben, auch für 500 Dollars und noch theurer. Die Zickackfenzen werden hier wenig gebraucht, es werden meist Boardfenzen, d.h. Pfosten mit angenagelten Brettern gemacht; eine sehr gute Boardfenz um 80 Acker kostet gegen 300 Dollars; in dieses sind aber Zederpfosten und Boards neben einander gerechnet. Nimmt man dagegen eichene Pfosten, kommt man billiger weg. Auch Drahtfenzen haben mehrere gemacht, diese sind viel billiger als Boardfenzen und wenn sie gut gemacht find, halten sie auch ziemlich lange. Der Draht wird nämlich so an den Pfosten fest gemacht wie an der Boardfenz die Bretter. 4 oder 5 Drähte ist gewöhnlich. Rasenfenzen haben auch einige gemacht, doch halten sie nur etwa drei Jahre und kosten viel Reparaturen und kommt daher der Farmer nur etwas zu Kräften, macht er eine Boardfenz. Zederpfosten halten 70 bis 75 Jahre, neue Boards müssen jedoch mit 20-25 Jahren daran. Die Lebensart in Amerika ist von der deutschen auch sehr verschieden; es wird Sommer und Winter nur dreimal am Tage gegessen: Morgens um 6 Uhr, Mittags 12 Uhr und Abends wieder um 6 Uhr. Bei jeder Mahlzeit ist Speck und zweierlei Fleisch, Morgens und Mittags Kaffee, Abends Thee. Frisches Brot ist bei jeder Mahlzeit. Die amerikanische Tafel ist überhaupt gut besetzt; dessen ungeachtet muß wohl jeder Deutsche die erste Zeit hungrig vom Tische gehen, denn ohne ein Wort
 
Germans in Iowa