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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)

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666 Die Geschichte von Davenport. breitete, sammelten sich daselbst eine Anzahl Deutsche und begaben sich in immer wachsender Schar ostwärts, ohne klar ausgesprochenen Zweck, aber wahrscheinlich in einem dunklen Drange, den Whiskey zu befreien. Anton Scherer, ein Schankwirth und früherer Reitersmann aus dem mexikanischen Kriege, ritt auf einem Schimmel an der Spitze des Zuges. Andererseits hatten sich zum Schutze des konfiszirten Schnapses eine Anzahl Temperenzler gesammelt, die von Hiram Price animirt wurden, dem Marschall und Constabler beizustehen. Ein Zusammenstoß schien unvermeidlich. Ein paar Männer mit kühleren Köpfen, Alderman Austin Corbin auf der einen Seite und der Tischler und Turner Charles Hill auf der anderen, traten aus den beiden gegnerischen Gruppen heraus und parlamentierten laut und für alle verständlich mit einander, wobei die Westseitler überzeugt wurden, daß die Contrebande bereits an einen anderen Sicheren Ort geschafft worden sei. Enttäuscht und murrend zogen sie ab. Die Ruhe war vorläufg wieder hergestellt. Aber am anderen Vormittag wiederholte sich der Auflauf, als bekannt wurde, daß der Anführer Scherer verhaftet werden sollte. Auf der West- und Ostseite sammelten sich sogleich wieder große Gruppen, die letztere verstärkt durch die von dem Constabler Center herbeigerufenen Mitglieder der Miliz, welche ihre Kanone mitschleppten. Hiram Price usurpirte das Oberkommando. Beide Parteien rückten gegeneinander an. Price, mit einer großen Pistole in der Hand, zog durch den Straßenschmutz eine Linie und rief den Gegnern die Warnung zu, so wie sie diese Linie überschritten, würde er die Pistole abfeuern und auf dieses Signal würde die Kanone das übrige besorgen. In diesem kritischen Moment kam Scherif Leonard herbeigeeilt und machte den beiden Beamten Center und Parmele, sowei seinem übereifrigen Parteigenossen Price sehr energisch klar, daß er als Scherif allein das Recht habe, eine bürgerliche oder militärische Mannschaft zur Unterdrückung von Unruhen aufzubieten. Es sei ein leichtfertiger und verdammenswerther Amtsmißbrauch seitens der Townbeamten, einen blutigen Konflikt hervorzurufen, und er befahl der Miliz, mit ihrer Kanone heimzuziehen. Scherer wurde nicht verhaftet, aber wegen Aufreizung im Februar des folgenden Jahres zu $200 Geldstrafe verurtheilt. Offergeld und einige andere Wirthe samt dem Brauer Mathias Frahm hatten einen Prozeß vor einem Schwurgericht zu bestehen und wurden freigesprochen. Inzwischen hatten die Prohibitionisten bei der Wahl von Countybeamten im August eine große Niederlage erfahren, und am schlimmsten war dabei ihr
 
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